USA

Gesetz gegen Medikamentenmissbrauch

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Berlin -

Das „Energy and Commerce Committee“, der auch für Gesundheitsthemen zuständige Ausschuss des Repräsentantenhauses der USA, will sich gegen Medikamentenmissbrauch einsetzen. Das Komitee hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Kommunikation zwischen Pharmaherstellern, Großhändlern, Apotheken und Regierungsbehörden vereinfachen soll.

„Medikamentenmissbrauch ist eine Epidemie, die jedes Jahr zehntausende Amerikaner tötet“, sagte Marsha Blackburn, die republikanische Vizevorsitzende des Komitees. „Der Tod von Schauspieler Philip Seymour Hoffman hat uns an die tragischen Folgen erinnert, die einer solcher Missbrauch haben kann. Dieses Problem muss dringend gelöst werden.“ Sowohl die Rauschgiftbehörde als auch die einzelnen Unternehmen benötigten eindeutige Vorschriften.

Das Gesetz werde sicherstellen, dass Industrie und Apotheken vor Verfolgungen geschützt würden, so Blackburn. Außerdem würden in der Lieferkette mehr Überwachungsstufen eingeführt, die das Abzweigen von Medikamenten verhindern sollen. Auch soll es in Zukunft für die Rauschgiftbehörde einfacher sein, Verdächtigen in der Medikamenten-Lieferkette die Lizenz für Narkotika zu entziehen.

In einer Arbeitsgemeinschaft sollen Industrie, Apotheker und Landes- und Bundesvollzugsbehörden zusammenarbeiten, um Medikamentenmissbrauch und die Abgabe von Narkotika an Süchtige zu verhindern. Laut Zahlen der „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) sind etwa die Hälfte der Todesfälle durch Überdosen in den USA auf verschreibungspflichtige Schmerzmittel zurückzuführen.

Der Gesetzesentwurf kann sich auf eine breite Mehrheit stützen: Sowohl Republikaner als auch Demokraten hatten sich dafür eingesetzt. Auch Apothekerverbände und die Großhändler stehen hinter der Initiative.

In den USA gibt es bereits die Plattform PMP, auf der Apotheker und Ärzte Informationen über Patienten, die verschreibungspflichtige Präparate kaufen wollen, abfragen können. Auch sie soll helfen, Medikamentenmissbrauch zu verhindern.

Die Plattform geriet allerdings 2009 in die Kritik, als ein Hacker die Seite verändert und alle Daten von ihr gelöscht hatte. Der Dieb hatte zudem ein Lösegeld in Höhe von zehn Millionen Dollar für die Rückgabe der Informationen verlangt.

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