Südtirol

E-Rezept ist gestartet

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Berlin -

Wer in den Südtiroler Gesundheitsbezirken Bruneck und Brixen künftig verschreibungspflichtige Medikamente in der Apotheke abholen muss, bekommt vom Arzt kein Rezept mehr: Verschreibungen werden ab sofort nur noch digital abgewickelt. Der Patient erhält lediglich eine Erinnerung. Weitere Bezirke sollen bis Ende Juni nachziehen.

Die vertragsgebundenen Apotheken wurden in den vergangenen Monaten für das Projekt der elektronischen Verschreibung ausgebildet und die Software an das System angebunden. Damit beginnt die sogenannte „Dematerialisierung“, also die digitale Abwicklung der Verschreibungen.

Die elektronische Verschreibung startet zunächst intern, das heißt die Patienten erhalten im Krankenhaus oder in den Diensten des Sanitätsbetriebes für die Einlösung von Arzneimitteln kein Rezept mehr, sondern lediglich einen Abholschein, Promemoria genannt, das zum Abholen der Arzneimittel in der Apotheke berechtigt.

Das Promemoria enthält alle wichtigen Informationen zur elektronischen Arzneimittel-Verschreibung, die derzeit auch auf dem Rezept erscheinen. Dazu gehören Datum, Name des Patienten, verschreibender Arzt, Bezeichnung des Arzneimittels sowie ein Therapieplan.

Das Schriftstück muss nicht in Papierform in der Apotheke vorgelegt werden – man kann es beispielsweise auch abfotografieren und per Whatsapp verschicken. Eingelöst werden kann die Verordnung dennoch nur einmal, dafür sorgt die im System hinterlegte Information. Wie bisher hat auch das elektronische Rezept eine Gültigkeit von 30 Tagen.

Das Procedere soll eine schrittweise Übergangslösung sein bis zur endgültigen Ablöse der Verschreibung auf Papier. 92 Prozent der 119 Apotheken in Südtirol sind bereits geschult und operativ. Als erstes soll nun in den Apotheken in Brixen und Bruneck mit dem Promemoria das digitale Rezept eingelöst werden. Die Ärzte der Gesundheitsbezirke wurden bereits mit einem Rundschreiben des Sanitätsbetriebes über das weitere Vorgehen informiert.

Im nächsten Schritt sollen die Gesundheitsbezirke Meran und Bozen folgen – dort wird im Laufe des Monats Juni das digitale Rezept eingeführt. Für Spezialfälle wie die Verordnung von Sauerstoff bleibt allerdings zunächst das alte Procedere über das rote Rezept bestehen. Damit soll die Notfallversorgung im Falle eines Systemausfalles gewährleistet bleiben.

Bei den Ärzten in Südtirol trifft das Projekt größtenteils auf Zustimmung: Von den insgesamt 349 Ärzte für Allgemeinmedizin und Kinderärzten haben sich lediglich 28 haben sich noch nicht für das E-Rezept angemeldet. Alle anderen sind Projektpartner im Rahmen der dematerialisierten Verschreibung.

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