Callmyapo und deine Apotheke werden abgelöst

Gesund.de: Die Konditionen

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Berlin -

Die Plattform Gesund.de nimmt Fahrt auf. „Call my Apo“ und „deine Apotheke” sollen migriert werden, auch jede andere interessierte Apotheke kann sich aufschalten lassen. APOTHEKE ADHOC liegen nun Verträge der Partner vor: Nach einer kostenlosen Testphase fallen demnach eine monatliche Grundgebühr sowie Transaktionskosten an.

Gesund.de wurde zunächst von Noventi und Phoenix allein aus der Taufe gehoben. Gestern wurde verkündet, dass die übrigen Partner der Initiative Pro AvO sich anschließen: der Wort & Bild Verlag, Sanacorp und BD Rowa. Von den Gründungsmitgliedern der Initiative macht nur Gehe einen Rückzieher. Nach Unternehmensangaben sind bislang 1100 Apotheken bei Gesund.de an Bord, Kooperationspartner sind Linda und Parmapharm.

Apotheker:innen sollen sich möglichst schnell entscheiden: Bis Ende Juni gibt Sonderkonditionen für Apotheken, die zu Gesund.de umziehen. Unter anderem entfällt dann die Startgebühr von 799 Euro. Die Monatspauschale wird von 199 auf 149 Euro gesenkt, außerdem gibt es drei Freimonate zum Start. Kosten fallen auch für jeden Kauf an, der über den Webshop getätigt wird: 6 Prozent Transaktionsgebühr werden veranschlagt – wer sich bis Ende Juni entscheidet, zahlt 4 Prozent. Das entspricht dem Nachlass, den Linda-Apotheken ohnehin bei Payback abführen.

Als OTC-Shop soll die Technik verwendet werden, die ursprünglich für die Plattform Apora entwickelt worden war. Das Projekt war aber nach dem Einstieg von Phoenix nicht weiter verfolgt worden.

Allerdings müssen sich die Apotheken offenbar bis spätestens Ende September entscheiden, ob sie ihre bestehenden Accounts von „CallmyApo“ oder „deine Apotheke“ migrieren wollen. Erfahrungsgemäß nutzten Patient:innen etwa einmal im Quartal die App, daher würden die Lösungen noch etwa drei Monate parallel laufen, dann aber vollständig integriert. „Insgesamt werden wir beobachten, wie schnell der Wechsel der Patienten erfolgt und diesen Wechsel auch mit Marketing-Maßnahmen forcieren“, heißt es in den Unterlagen. Zum Jahresende wird es die beiden anderen Apps wohl nicht mehr im App-Store geben, „da diese nicht E-Rezept fähig sind“. Wenn die Apotheken nicht migrieren, werden sie automatisch gekündigt.

Gesund.de soll zur größten deutschen Gesundheitsplattform aufgebaut werden, bei der nicht nur Apotheken und ihre Kund:innen, sondern auch Ärzt:innen und alle anderen Leistungserbringer:innen im Gesundheitswesen vernetzt werden sollen. Über die Plattform sollen E-Rezepte bedient und die digitale Gesundheitsakte verwaltet werden können. Ebenfalls geplant ist eine Integration in die Warenwirtschaft (zum Start nur Awinta und ADG) sowie die Einbindung von Telemedizin, hier insbesondere Zava.

Die Marke Gesund.de werde in allen relevanten Kanälen bekannt gemacht, lautet das Versprechen. Das Marketingbudget soll sich im zweistelligen Millionenbereich bewegen. Die Partnerschaft mit Payback soll außerdem Frequenz in die Apotheken bringen.

In Werbebroschüren wird den Apotheker:innen Dampf gemacht, sich schnell zu entscheiden: „Es ist zu erwarten, dass Verbraucher sich besonders zu Beginn des E-Rezepts neu orientieren und ‚Einlöse-Stellen‘ im Internet suchen werden. Daher ist es für das Überleben Ihrer Apotheke zwingend erforderlich, eine digitale Erreichbarkeit und ‚Einlöse-Stelle‘ vor Ort, aber auch online für das E-Rezept anzubieten.“

Auch die Patient:innen sollen überführt werden. Sie werden in der App aufgefordert, Gesund.de zu installieren. Ein solcher Wechsel sei für Verbraucher:innen nicht ungewöhnlich, heißt es mit Verweis auf das Beispiel myTaxi. Allerdings verlieren die Apotheken ihre Kunden und Bestellungen beim Umzug von „deine Apotheke“ und „CallmyApo“ zu Gesund.de. Aus datenschutzrechtlichen Gründen könnten diese nicht übernommen werden, heißt es. „Jedoch werden die Apotheker von uns aktiv unterstützt, den Umzug und die Wiederanlage der Stammapotheke beim Endkunden aktiv anzusprechen“, so das Versprechen.

 

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