Thromboserisiko

AstraZeneca: Impfen mit Aufklärungsbogen

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Berlin -

Mittels dreiseitigem Aufklärungsbogen soll jeder Bürger, der eine Impfung mit einer Vektorviren-Vakzine bekommt, über mögliche Nebenwirkungen informiert werden. Neben allgemeinen Informationen zur Erkrankung Covid-19 werden Angaben zur Art des Impfstoffes und zur Wirksamkeit gemacht. Auch auf das Thromboserisiko wird hingewiesen.

Nach drei Tagen Impfstopp können die Ärzte ab heute wieder den AstraZeneca-Impfstoff verabreichen. Am Montag wurde die Vakzine zunächst aufgrund von seltenen Sinusvenenthrombosen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung auftraten, aus dem Verkehr gezogen. Die gestrige Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bestätigte die Sicherheit und Qualität des Impfstoffs von AstraZeneca.

Professor Dr. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), erläuterte in der gestrigen Pressekonferenz, dass die Symptome der Nebenwirkung erst nach den typischen Impfreaktionen auftreten. Menschen sollten nach der Impfung auf Anzeichen wie Atemlosigkeit, Schmerzen in der Brust oder im Magen, Schwellung oder Kälte in einem Arm oder Bein, starke oder sich verschlimmernde Kopfschmerzen oder Sehstörungen, anhaltende Blutungen und kleine blaue Flecken, rötliche oder violette Flecken oder Blutblasen unter der Haut achten sollten.

Um die Bürger vorab noch besser zu informieren, wurde ein Aufklärungsbogen speziell für die Vakzine von AstraZeneca erstellt. Auf drei Seiten werden die Impflinge über die Erkrankung, die Wirksamkeit einer Impfung, den Impfstoff an sich und Impfkomplikationen informiert. Erstellt wurde der Bogen vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Grünen Kreuz. Am Ende müssen der impfende Arzt und der Impfling den Bogen unterschreiben. Erst dann kann injiziert werden.

Der Aufklärungsbogen teilt sich in verschiedene Themenbereiche. Initial wird der Impfling nochmal über die Erkrankung an sich aufgeklärt. Danach folgen Informationen zum Impfstoff. Trotz der Überschrift „Aufklärungsmerkblatt zur Schutzimpfung gegen Covid-19 mit Vektor-Impfstoff“ wird in der aktuell gültigen Version nur auf AstraZeneca eingegangen. Das Merkblatt soll fortlaufend aktualisiert werden. Der Impfstoff von Janssen ist nicht aufgeführt.

Auch über die Art der Applikation und die Wirksamkeit der Impfung wird informiert. Der Aufklärungsbogen thematisiert auch die Kontraindikationen. So sollen Kinder unter 18 Jahren aktuell nicht mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft werden. Auch Menschen, die aktuell krank sind und Symptome wie Fieber zeigen, sollten nicht geimpft werden. Weiterhin wird auf Personen eingegangen, die bereits mit Sars-CoV-2 infiziert waren und auf Schwangere und Stillende.

Im Kapitel „Impfreaktionen“ ist neben den bereits bekannten unerwünschten Nebenwirkungen, zu denen beispielsweise Reaktionen an der Injektionsstelle gehören, auch das Thromboserisiko erwähnt: „Seit Einführung der Impfung wurden nach einer Impfung mit Covid-19 Vaccine AstraZeneca sehr selten Blutgerinnsel (Thrombosen), verbunden mit einer Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), in einigen Fällen auch zusammen mit Blutungen, beobachtet. Darunter waren einige schwere Fälle mit Blutgerinnseln an unterschiedlichen oder ungewöhnlichen Stellen (z.B. im Gehirn als Sinusvenenthrombosen), zusammen mit erhöhter Gerinnungsaktivität oder auch Blutungen im ganzen Körper. Die Mehrzahl dieser Fälle trat zwischen sieben bis 14 Tagen nach der Impfung und überwiegend bei Frauen unter 55 Jahren auf. Allerdings haben bisher auch insgesamt mehr Frauen unter 55 Jahren den Impfstoff erhalten als andere Personen. Einige der beschriebenen Fälle endeten tödlich.“

 

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