Apothekerin Anike Oleski bei VISION.A

„Wir müssen E-Rezept groß denken“

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Berlin -

Anike Oleski hat in ihren vier MediosApotheken in Berlin bereits rund 1000 E-Rezepte erhalten. Die Inhaberin ist vorbereitet – sie gründete eine digitale Abteilung, die sich aber nicht nur um die neue Verordnungsform kümmert. Das E-Rezept sei der Einstieg in neue digitale Strukturen und die Patient:innen müssten aufgeklärt werden, sagte die Apothekerin bei der Zukunftskonferenz VISION.A powered bei APOTHEKE ADHOC in Berlin.

Seit einigen Monaten gehen immer mehr E-Rezepte in den MediosApotheken ein. Ein Arzt aus der Umgebung habe komplett auf die digitalen Verordnungen umgestellt, erklärt Oleski. Bereits im vergangenen Jahr baute sie in ihren Apotheken eine E-Health-Projektgruppe auf. Daraus entstand die heutige digitale Abteilung, die sich auch um Pharmazeutische Dienstleistungen oder die Chat-Beratung kümmere. In ihrem Team sei die technische Umsetzung die größte Herausforderung gewesen und noch immer gebe es Probleme etwa beim KIM-Anschluss (Kommunikation im Medizinwesen).

Apotheken sollen digitale Strukturen schaffen

„Wir müssen E-Rezept groß denken“, appelliert sie. Am Ende gehe es darum, digitale Strukturen aufzubauen. „Das E-Rezept ist nur der Start für das Thema.“ Apotheken müssten jetzt mitgestalten, um sich dann auch bei der Politik einbringen zu können. Wichtig sei, dabei die Patient:innen nicht zu vergessen. Bisher gab es in den MediosApotheken zwei Schulungen für die Kundschaft. „Die Kunden sind bei weitem noch nicht E-Rezept-ready. Da sollten wir unterstützen.“ Vorteile seien etwa die Vermeidung unnötiger Wege und die bequemere Abwicklung – auch wenn aktuell immer noch Papier über den HV-Tisch gereicht werde. Es sei für die Kundschaft noch wichtig, etwas in den Händen zu halten.

Eine große Hoffnung mit der Einführung des E-Rezepts von Oleski ist die Reduzierung von Retax-Fällen. „Auch wenn ich da ein bisschen pessimistisch bin, weil die Krankenkassen immer etwas finden werden, was sie retaxieren können.“ Zudem hofften sie und ihr Team auf weniger Bürokratie, auf schnellere Abläufe, mehr Beratungszeit oder einen erleichterten Austausch unter den versorgenden Akteuren.

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