Zum 15. Februar erhöht Bayer seine Preise für wichtige OTC-Marken. Mit dabei sind Verkaufsschlager wie Bepanthen und Iberogast. Alexander Köthe, Inhaber der Sonnen Apotheke in Rutesheim, ärgert das: „Die Apotheken gehen dabei leer aus, es haben nur die Hersteller etwas davon.“ Das Problem: Es gebe kaum Kolleginnen und Kollegen, die ihren Verkaufspreis (VK) über die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) anheben.
Zum 15. Februar hebt Bayer die Preise bei Iberogast und Bepanthen an. „Beide Präparate kosten dann im EK 17 Cent mehr“, erklärt Köthe. Der VK steigt entsprechend um 20 Cent – für die Apotheken bleibe also der Stücknutzen konstant. Die Spanne sinke sogar, wenn man sie prozentual betrachte: „Wir gehen mal wieder leer aus, denn der VK wird wohl in keiner Apotheke manuell über den UVP angehoben“, so der Inhaber.
Eine weitere Inhaberin merkt an: „Bepanthen ist momentan bei uns nicht lieferbar, das passt auch zusammen mit der Preiserhöhung. Ich wette, ab Montag kann ich dann wieder bestellen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.“
Anpassungen gibt es nach ihren Angaben aktuell auch bei Ratiopharm, Hexal, Stada, Norgine, aber auch bei Kosmetik- und Freiwahlmarken wie Vichy, Avène, Eubos, Eucerin, La Roche-Posay oder Compeed. Auch Tees wie Sidroga und Bombastus sind teurer geworden, genauso wie Ware von Caelo. Im April stehen Anpassungen bei Sanofi und Reckitt an.
Bereits im Januar hatte Dr. Theiss die Preise für seine Melatonin-Produkte angehoben, auch Dr. Wolff hatte die Linola-Preise angepasst. Beim Hersteller aus Bielefeld komme hinzu, dass das Direktgeschäft komplett eingestampft wurde, wie eine weitere Inhaberin moniert. „Das bedeutet, dass man gezwungen ist, beim Großhändler zu bestellen.“ Dieser biete aber keine Rabatte.
Im Endeffekt müssten die Apotheken dann einen Preis kalkulieren, der über dem UVP liege, so die Inhaberin. „In Anbetracht der Tatsache, dass viele Freiwahlprodukte bereits in den Drogerien liegen und einen viel niedrigeren Preis haben, ist das für uns natürlich kaum darstellbar.“