Ein Nachmittag geschlossen

„Mittwochs arbeiten wir Bürokratieleichen ab“

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Berlin -

Während des Alltags bleibt in Apotheken oft Arbeit liegen: „Wir sind eine große Apotheke im Ärztehaus und beliefern zusätzlich noch Heime. Im normalen Arbeitsalltag bleibt sehr viel Bürokratie einfach liegen, weil es nicht schaffbar ist“, so eine Apothekerin aus dem rheinland-pfälzlichen Raum. Seit kurzem bleibt die Offizin Mittwochnachmittags für die Kundschaft geschlossen, um sogenannte „Bürokratieleichen“ abzuarbeiten.

Seit die Apotheke mittwochnachmittags geschlossen bleibt, ist die Arbeit in Bezug auf den vielen Papierkram deutlich entspannter: „Das Personal, welches entweder grundsätzlich für diesen Nachmittag eingeteilt war oder sonst nicht auf die laut Arbeitsvertrag vereinbarten Stunden kommt, bleibt an diesem Tag weiterhin bis Dienstschluss in der Apotheke“, so die Apothekerin. „Es fällt im normalen Tagesgeschäft Etliches an Papierkram an. Wir schaffen es einfach nicht, es ist sehr viel los bei uns.“

„Wir haben sechs Großhändler“

Dass die Apotheke im Ärztehaus so viele Patient:innen zum Kundenstamm zählt, sei auch der Zusammenarbeit mit möglichst vielen Lieferanten geschuldet: „Wir haben insgesamt sechs Großhändler. Wir können unsere Kund:innen dadurch viel besser versorgen in den Zeiten der Lieferengpässe. Das wissen die Menschen zu schätzen.“ Auch weil in der Umgebung kürzlich erst eine Apotheke schließen musste und so etliche Kunden zusätzlich auf die Ärztehaus-Apotheke ausweichen, sei das alltägliche Geschäft kaum zu schaffen. „Mit dem verkürzten Mittwoch haben wir uns einen Freiraum geschaffen, die viele Arbeit zu erledigen, die im Hintergrund anfällt“, so die Apothekerin.

Bei den Patient:innen kommt die verkürzte Öffnungszeit jedenfalls nicht schlecht an: „Die meisten Arztpraxen haben mittwochnachmittags geschlossen. Wir haben die Zeiten in der Urlaubssaison angepasst, und bis jetzt hat sich niemand beschwert“, so die Apothekerin. Auch die Heime können sich auf eine zeitnahe Lieferung verlassen: „Auch wenn die Apotheke am Nachmittag geschlossen hat, wir beliefern die Heime trotzdem. Für die Versorgung hat sich demnach nichts geändert.“

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