Einmalpasswort

Login-Umstellung der Gedisa ist „übers Knie gebrochen“

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Berlin -

Fünf Tage haben die Apotheken Zeit, die im Gedisa-Apothekenportal hinterlegten E-Mail-Adressen zu überprüfen und zu aktualisieren. Die Zeit ist knapp bemessen, so eine Apotheke aus Niedersachsen – es ist Ferienzeit, Angestellte sind im Urlaub oder haben noch gar keine E-Mail-Adresse hinterlegt.

Ein Login für alle Funktionen. Ab 17. Juli können Apotheken alle Gedisa-Anwendungen mit einer Anmeldung nutzen. „Das spart Zeit und macht die lästige Aufbewahrung vieler unterschiedlicher Passwörter obsolet. Für unser neues Anmeldeportal nutzen wir einen sogenannten Identity Provider – kurz IDP“, schreibt Gedisa. Dazu wird auch eine Zwei-Faktor-Authentisierung eingeführt. Nutzer:innen erhalten künftig ein nur einmal gültiges Passwort.

„Damit die Umstellung auch bei Ihnen funktioniert, sollten Sie in den nächsten Tagen, spätestens aber bis zum 17. Juli 2023, noch einmal alle Angaben in Ihrem Nutzerkonto bei uns überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Wichtig ist dabei, dass Sie eine aktuelle, gültige E-Mail-Adresse hinterlegen, da diese für die Anmeldung mit dem neuen Login-Verfahren zwingend erforderlich ist.“ Anderenfalls könne die Umstellung auf den neuen Anmeldeprozess nicht erfolgen und ein Login sei nicht mehr möglich.

Probleme mit Adressänderung

Jetzt heißt es schnell sein. Viel Zeit bleibt nicht, aber es müssen einige Hindernisse überwunden werden. In einer Apotheke in Niedersachsen kann zum einen die E-Mail-Adresse der Accountinhaberin nicht ausgetauscht werden. Ein Anruf bei Gedisa blieb bislang ohne Erfolg. Auch nicht, nachdem das Problem per Mail schriftlich mitgeteilt wurde. Der Rat: Eine neu zu generierende Mailadresse der Gedisa zu verwenden. „Reservieren Sie sich schon jetzt Ihre individuelle E-Mail-Adresse *@apomail.de und profitieren Sie von der kostenlosen Möglichkeit innerhalb und außerhalb Ihrer Apotheke oder Ihres Filialverbundes mit einer einheitlichen E-Mail-Adresse, DSGVO-konform und hochsicher zu kommunizieren“, teilte Gedisa im Zuge der Umstellung mit.

Hinzukommt, dass die Hotline heute vorübergehend nicht zu erreichen war und auf einen Anrufbeantworter umgeleitet wurde.

Zum anderen müssen rund 30 Mailadressen der Mitarbeitenden neu angelegt werden. Der Grund: Bislang war die E-Mail-Adresse kein Pflichtfeld und es wurde auf die Accountadresse der Inhaberin zurückgegriffen. Das ist mit der Login-Umstellung nicht mehr möglich und das Plfichtfeld auszufüllen. Die Adressen müssen nicht nur generiert, sondern auch im Gedisa-Portal hinterlegt werden. In der Urlaubszeit wohl kaum von den Angestellten zu stemmen, wenn die gerade die Ferien genießen.

„Bei uns haben die Mitarbeiter keine eigene E-Maildresse. Das ist gar nicht nötig, denn wir arbeiten mit verschiedenen Postfächern.“ Dass sich die Angestellten mit den privaten Mailadressen anmelden, ist für den Betroffenen ein No-go.

„Ein Portal mit einem Passwort, auf dem man alles findet und auf einen Blick hat, ist eine gute Sache, aber die Umstellung ist absolut übers Knie gebrochen.“

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