AfP schickt Rechnungen

Ein Jahr später: Apotheker soll nicht erfolgtes Audit bezahlen

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Berlin -

Bis zum 30. Juni gab es für die Apotheken die Möglichkeit, von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Wer seit dem Wegfall der Pflicht zur Präqualifizierung für apothekenübliche Hilfsmittel die Verträge bei der Agentur für Präqualifizierung (AfP) nicht weiterlaufen lassen wollte, konnte per Online-Formular aussteigen. Murat Baskur, Inhaber der Apotheke im Seerheincenter in Konstanz ist nun überrascht: „Ich habe für jede meiner Filialen eine Zahlungsaufforderung für ein angeblich angefordertes Überwachungsaudit bekommen.“

Weil die Pflicht zur Präqualifizierung für apothekenübliche Hilfsmittel im vergangenen Jahr entfiel, entschieden sich etliche Apotheken, aus den weiterlaufenden Verträgen mit der AfP auszusteigen. Hierzu wurde den Inhaber:innen im April ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt, welches zum 30. Juni endete. Auch Baskur machte davon Gebrauch und kündigte innerhalb der Frist alle Verträge. Zu seiner Überraschungen schickte die AfP trotzdem Rechnungen.

„Was ist das denn für ein Mist“, ärgert sich Baskur. „Ich habe alle Verträge im Rahmen des Sonderkündigungsrechtes gekündigt“, erklärt er. „Nun bekomme ich aber Rechnungen mit dem Hinweis, ich hätte ein Überwachungsaudit angefordert.“ Mehr noch: „Dies sei angeblich zum 19. Januar vergangenen Jahres erfolgt.“ Das sich die AfP nun ein Jahr später mit einer Zahlungsaufforderung bei ihm melde, empfindet er als „Frechheit“. Denn: „Ein standeseigenes Unternehmen fordert mich zu einer Zahlung auf, wofür ich gar keine Leistung erbracht bekommen habe“, erklärt er.

Für jede seiner Filialen soll er 220,15 Euro brutto begleichen. „Im Schreiben heißt es dazu, das Audit wurde automatisch angefordert“, so Baskur. Dabei habe er für seine Vertragskündigungen auch eine Bestätigung bekommen. „Ich habe zunächst per Mail der Zahlungsaufforderung widersprochen. Der AfP hinterher zu telefonieren, dazu fehlte mir bis jetzt schlicht die Zeit“, erklärt er. „Mal sehen was passiert, zur Not lasse ich das rechtlich überprüfen.“

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