Curacado-Projekt: Die Auswertung Alexander Müller, 12.02.2020 09:00 Uhr
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Das Thomapyrin-Projekt in Frankfurt mit 30 teilnehmenden Apotheken ist abgeschlossen. Die Veantwortlichen ziehen Bilanz. Screenshot
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Botendienst mit Versanderlaubnis: Die Rolle der Apotheken im Thomapyrin-Pakt ist nicht ganz klar. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Bestellung wurde ohne Beratung ausgeliefert. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Tüte lag lediglich ein „Beratungsflyer“ bei. Foto: APOTHEKE ADHOC
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OTC vom Lieferdienst: Beim Modellprojekt von Curacado wird Thomapyrin durch Tiramizoo ausgeliefert. Screenshot
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Kunden werden von der Website des Herstellers auf den Webshop von Curacado weitergeleitet. Screenshot
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Hier können sie eine Apotheke auswählen; angezeigt werden die jeweiligen Verkaufspreise. Screenshot
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Adresse eingeben. Screenshot
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Das Produkt wird direkt online bezahlt. Screenshot
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Auftrag abschließen. Screenshot
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Erledigt. Screenshot
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Einer von ihnen ist Nico Kraft. Foto: Süd-Apotheke
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Den Apotheker reizte das Konzept, Arzneimittel auf der „letzten Meile“ rund um die Uhr schnell zum Kunden bringen zu können. Foto: Süd-Apotheke
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Curacado war vom Nürnberger Apotheker Ralf König (2.v.r.) gegründet worden. Foto: APOTHEKE ADHOC/Andreas Domma
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Später übernahm der Wort & Bild Verlag die Mehrheit (König mit Verlagschef Andreas Arntzen). Foto: Wort & Bild
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Pro AvO ist eine gemeinsame Initiative von Rowa, Wort & Bild, Noventi, Sanacorp und Gehe. Foto: Pro AvO
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Noventi-CEO Dr. Hermann Sommer geht davon aus, dass künftig mindestens die Hälfte des Apothekenumsatzes über den digitalen Bestellweg kommt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Unlängst stellte Pro AvO die Handy-App für Verbraucher vor.
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Geschäftsführer sind Peter Menk und ... Foto: PRO AvO
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... Viktor Hettich. Foto: Stefan Weber
Berlin - Kopfschmerzen googeln und innerhalb von zwei Stunden von der Apotheke die Tabletten nach Hause gebracht bekommen. Das war der Kern des Modellprojekts, das der Hersteller Sanofi zusammen mit der Plattform Curacado und dem Automatenhersteller BD Rowa im November und Dezember mit 30 Frankfurter Apotheken durchgeführt hat. Die Verantwortlichen zogen im Gespräch mit APOTHEKE ADHOC Bilanz. Zentrale Erkenntnisse: Onlinewerbung lässt sich in die Apotheke vor Ort lenken, der kostenlose Botendienst hat seine Grenzen und die Apotheker und ihre Kunden benötigen idealerweise eine gemeinsame Plattform.
Das Pilotprojekt wurde recht aufwändig beworben: mit Plakaten in der Frankfurter Innenstadt, Bahnhöfen und U-Bahnen, vor allem aber über Online-Anzeigen bei Google und in den sozialen Medien. Potenzielle Kunden wurden so auf die Seite thomapyrin.de/lieferung gelotst. Hier konnte das Produkt Thomapyrin Tension Duo – und nur dies – bestellt werden. Nach Eingabe der Postleitzahl bekam der Nutzer eine Auswahl von drei teilnehmenden Apotheken in seiner Umgebung angezeigt und konnte zwischen Abholung und Lieferung wählen. Letztere wurde vom Logistiker Tiramizoo übernommen, im Modellprojekt kostenlos für den Kunden und die Apotheke.
Curacado-Geschäftsführer Dr. Johann Kempe fasst zusammen: „Es war ein technisches Experiment, um festzustellen, ob man Online-Kunden in die Vor-Ort-Apotheke leiten kann: vom Klick auf eine Internetwerbung bis zur Durchführung einer Transaktion im Shop einer Vor-Ort-Apotheke – mit Bezahlfunktion und optional mit einer regionalen Belieferung.“
Curacado hat als Technologiedienstleister im Projekt jede Apotheke mit einer Shop-Lösung ausgestattet. Sanofi hatte die Werbekampagne für sein Thomapyrin geliefert. Laut Joss Hertle, beim Hersteller für die die digitale Transformation der Geschäfte verantwortlich, hat man sich auf ein Produkt beschränkt, um eine technische Überforderung zu vermeiden. „Für Sanofi geht es darum, wie wir die Apotheke in die digitale Wertschöpfung mit einbauen“, so Hertle. BD Rowa schließlich hat die 30 Frankfurter Pilotapotheken als Teilnehmer gewonnen und auch vor Ort betreut.
Im November und Dezember sind Hertle zufolge 7200 User auf die Kampagnenseite gekommen, davon haben knapp 3000 Besucher in den individuellen Shop einer Apotheke navigiert. Ob hier tatsächlich Bestellungen ausgelöst wurden, konnte aus Datenschutzgründen nicht gemessen werden. Sanofi hat Hertle zufolge auch nicht überprüft, ob der Absatz für das relativ neue Thomapyrin Tension Duo im Projektzeitraum gestiegen ist oder ob der Umsatz nur anders verteilt wurde. Denn selbst wenn nur jeder zweite Kunde den Kauf letztlich ausgelöst hätte, lägen die Verkäufe um ein Vielfaches über dem Durchschnitt. Bei den teilnehmenden Apotheken wurden auch seitens Curacado keine Abverkaufszahlen abgefragt: „Für uns ist die Zahl nicht so entscheidend. Wichtig ist, dass das Konzept funktioniert hat“, so Kempe.
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