PTA und Coach

„Ich liebe es, vor allem mit jungen Menschen zu arbeiten“

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Berlin -

Als PTA in der Pharmaindustrie arbeiten? Während es für viele Kolleg:innen undenkbar ist, die Apotheke zu verlassen, klingt das für andere nach einem geeigneten Karriereweg. Doch dieser kann mitunter steinig sein, weiß Claudia Azadi aus erster Hand. Um Apothekenmitarbeiter:innen in Sachen Karriere vorzubereiten, hat sich die PTA als Coach selbstständig gemacht.

„Die Arbeit in der Apotheke ist toll, abwechslungsreich, vielseitig und man kann Menschen helfen“, betont Azadi. Kein Wunder, dass für sie schon im Teenageralter feststand: Sie wird PTA. Vor allem der Verkaufsaspekt hat sie gereizt. Denn genau auf die Kundenbedürfnisse einzugehen und zu überlegen, was das Gegenüber braucht, damit er/sie bestmöglich versorgt wird, war für sie schon immer eine Herzensangelegenheit. Ihre Berufswahl bereut die PTA also bis heute nicht. Ein Nachteil waren und sind für Azadi jedoch die geringen Aufstiegschancen.

Also wagte die PTA einen beruflichen Neuanfang in der Pharmaindustrie. Doch dieser verlief zu Beginn holprig. „Ich hatte kaum Ahnung vom Tagesgeschäft und was mich erwartet.“ Obwohl sie sich über die Jahre durchgekämpft hat und ihr Weg vom Außendienst bis hin zur Regionalleiterin führte, möchte sie diese Erfahrung anderen Kolleg:innen ersparen. Deshalb hat sich die PTA vor kurzem als Coach mit der Claudia Azadi Pharma Consulting selbstständig gemacht. „Ich liebe es, vor allem mit jungen Menschen zu arbeiten und ihre Entwicklung zu beobachten.“

PTA will als Coach auf dem Karriereweg unterstützen

Als Coach bereitet die PTA jetzt Kolleg:innen aus der Apotheke in einer Art „Crashkurs“ auf einen möglichen Einstieg in die Pharmaindustrie vor. Im Fokus steht dabei, zunächst die gegenseitigen Vorstellungen und Erwartungen abzuklopfen und – wenn nötig – auch „geradezurücken“. Wichtig ist ihr außerdem, das Pro und Contra darzulegen. „Auf der einen Seite ist die Arbeit in der Apotheke toll, man hat ein Team und eine/n Chef:in, die für Motivation sorgen, und klare Aufgaben, die es abzuarbeiten gilt. Demgegenüber ist in der Industrie ein relativ freies und selbstbestimmtes Arbeiten möglich. Das bedeutet aber auch, auf sich gestellt zu sein, sich selbst zu motivieren und zu strukturieren. Das kommt nicht für jede/n infrage.“ Sowohl in der Apotheke als auch in der Industrie sei der Personalmangel groß, umso wichtiger ist es, für dich das Passende zu finden.

Ihr Rat: Unbedingt mutig sein und sich etwas trauen. Zuvor sollte man sich aber genau überlegen, welche Ziele erreicht werden sollen, vor allem kurzzeitig. „Wenn man sich einen Plan mit vielen kleinen Zielen erstellt, die man nach und nach abhaken kann, sorgt das für eine ständige Motivation“, betont sie. Scheitern ist dabei ebenfalls erlaubt, denn daraus können Menschen mitunter am meisten lernen.

Der Apotheke ganz den Rücken gekehrt hat Azadi jedoch nicht, denn während ihrer Elternzeit hat sie in Teilzeit – vor allem mittwochsnachmittags – weiterhin dort ausgeholfen. Die Begeisterung für den Beruf ist bei der PTA, die nun als Coach arbeitet, außerdem ungebrochen.

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