Benachteiligung einzelner Länder

Woidke und Tschentscher kritisieren Impfstoff-Verteilung

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Berlin -

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (beide SPD) haben die Impfstoff-Verteilung unter den Bundesländern kritisiert. „Brandenburg bekommt prozentual weniger als andere Länder“, sagte Woidke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) kurz vor dem Impfgipfel am Donnerstag.

Beim Impfgipfel wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über weitere Schritte beim Impfen beraten wollen. „Ich will wissen, woran das liegt“, fordert Woidke. Grundsätzlich gelte, dass der Bund die angekündigten Impfmengen liefern müsse.

Laut Tschentscher sind an sein Land gut 40.000 Impfdosen zu wenig geliefert worden. „Die Impfstoffverteilung in Deutschland ist ungerecht», sagte der SPD-Politiker dem Spiegel. „Jede Woche wird die Benachteiligung größer. Es muss jetzt zügig einen Ausgleich geben.“ Bis zum 25. Mai seien knapp 1,1 Millionen Impfdosen in sein Bundesland geliefert worden. Das seien 4. 500 weniger als das Bundesland gemäß seinem Anteil an der Bevölkerung erhalten sollte. Sollte es keinen Ausgleich durch das Bundesgesundheitsministerium geben, könnten im Hamburger Impfzentrum im Juni keine Erstimpfungen mehr erfolgen, warnte Tschentscher.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6313 Corona-Neuinfektionen
gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.25 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.298 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 41 an (Vortag: 46,8; Vorwoche: 68). An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 269 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 237 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.662.490 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.450.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.995 angegeben. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,71 (Vortag: 0,78). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 78 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

 

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