Orphan Drugs

27 Millionen Euro gegen seltene Krankheiten

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Berlin -

Die Forschung im Bereich seltene Erkrankungen soll intensiviert werden. Möglich machen soll das ein umfassender Nationaler Aktionsplan, den das Bundeskabinett gebilligt hat. Insgesamt 52 Maßnahmen sollen die drängendsten Probleme der bundesweit rund vier Millionen Betroffenen lösen. Da die Erkrankungen so selten sind, dauert es oft Jahre, bis eine zutreffende Diagnose vorliegt.

Ziel ist es laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) deshalb, dies im Interesse von Ärzten und Patienten zu beschleunigen. Vorgesehen ist dafür der Ausbau medizinischer Versorgungsstrukturen, flankiert von verbesserter Forschung. Dafür stellt das Bundesbildungsministerium in den nächsten fünf Jahren bis zu 27 Millionen Euro bereit.

Die Hersteller begrüßen die geplante Ausweitung der Foschung. Die Entwicklung geeigneter Medikamente gelinge nur dort, „wo genug über die Krankheitsvorgänge auf molekularer Ebene bekannt ist“, sagte die Geschäftsführerin des Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller (VfA), Birgit Fischer.

Die Maßnahmen seien vom Aktionsbündnis „NAMSE“ in fast drei Jahren erarbeitet worden. Der Vereinigung gehören der VfA und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) an.

Gerade im Bereich seltener Erkrankungen bestehe Handlungsbedarf, sagte BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp. „Es ist daher wichtig, die durch die EU-Orphan-Drug-Verordnung garantierte Unterstützung der Unternehmen bei der Arzneimittelentwicklung und -zulassung im Hinblick auf die spätere Erstattung nicht zu konterkarieren.“

Seit der Orphan Drug-Verordnung der Europäischen Union wurden demnach rund 80 Präparate gegen seltene Krankheiten auf den Markt gebracht. Für weitere rund 1000 noch in der Entwicklung steckenden Medikamente wurde ein Status als Orphan Drug von der Europäischen Arzneimittelagentur bereits zuerkannt.

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