Nutzenbewertung

TK: Ticagrelor und Eltrombopag bringen Fortschritt

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Berlin -

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat 23

neue Arzneimittel auf ihren Nutzen für den Patienten untersuchen

lassen. Nur zwei Präparate bestehen den Test: „Lediglich zwei der

Arzneimittel, die 2010 und Anfang 2011 neu auf den deutschen Markt

gekommen sind, stellen einen relevanten therapeutischen Fortschritt

dar“, heißt es im aktuellen Innovationsreport. Dazu zählt die

Kasse die Wirkstoffe Ticagrelor (Brilique) und Eltrombopag

(Promacta).

Für die Studie hatte Professor Dr. Gerd Glaeske die Medikamente nach verschiedenen Kriterien untersucht. Geprüft wurde, ob bereits alternative Therapien zur Verfügung stehen, ob die Arzneimittel einen Zusatznutzen für die Patienten haben und wie hoch die Kosten im Vergleich zu den verfügbaren Arzneimitteln ausfallen.

Laut TK-Chef Jens Baas werden die Medikamente auch massenhaft Patienten verordneten, bei denen dadurch gar keine Therapieverbesserung zu erwarten sei. „Wenn sie den Falschen gegeben werden, können sie in der Tat schaden. Das gilt umso mehr für Medikamente, die nicht einmal einen Zusatznutzen haben“, so Baas.

Angesichts der Ausgaben der Kassen für diese Arzneimittel von knapp 145 Millionen Euro könnten 68 Millionen Euro eingespart werden – ohne schlechtere Versorgung für die Patienten, so Baas. Glaeske forderte, dass die Medikamente erst zu einem späteren Zeitpunkt bewertet werden sollten. Bei vielen Medikamenten zeige sich erst nach längerer breiter Anwendung bei zehntausenden Patienten, ob sie die Gefahr teils erheblicher Nebenwirkungen brächten.

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