Neue Stiko-Empfehlung

KBV fordert ausreichend Impfstoff

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Berlin -

Nach dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), nach Erstimpfung mit AstraZeneca die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff durchzuführen, fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ausreichend Lieferungen.

Die GMK ermöglicht Kreuzimpfungen mit Impfstoff von Astrazeneca (Erstimpfung) und mRNA-Impfstoffen (Zweitimpfung). Damit setzen die Gesundheitsministerinnen und -minister sowie -senatorinnen und -senatoren gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) von Donnerstag um.

„Nach Abschluss des offiziellen Stellungnahmeverfahrens zu dem Thema bieten wir allen so bald wie möglich eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff an, die aktuell eine Erstimpfung mit AstraZeneca bekommen haben“, heißt es in einer Erklärung der GMK. Auch sollen Personen, die sich im Juli und August mit dem Impfstoff von AstraZeneca erstmalig impfen lassen, zur Vervollständigung der Impfserie in einem Abstand von mindestens vier Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten können.

Die KBV befürchtet, dass die sehr kurzfristig getroffene Entscheidung zu einem erneuten Run auf die Arztpraxen führen wird. „Viele, die erst in einigen Wochen ihre zweite Impfung mit AstraZeneca bekommen hätten, werden sich jetzt nach vier Wochen mit einem mRNA-Vakzin impfen lassen wollen. Deshalb brauchen die Ärztinnen und Ärzte ganz schnell ausreichend mRNA-Impfstoff“, betonte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen.

Gassen schließt nicht aus, dass die durch die Stiko-Empfehlung ausgelöste steigende Nachfrage nach Zweitimpfungen mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer in nächster Zeit kaum noch Erstimpfungen zulässt.

Noch gebe es keine Aussagen dazu, wieviel Impfstoff der Bund in den nächsten Wochen bereitstellen könne, um die Zusagen der GMK erfüllen zu können. Zudem sei es weder Patienten noch Ärzten zu verdenken, wenn sie nach dem ständigen Hin und Her um den AstraZeneca-Impfstoff nur noch mRNA-Impfstoff wollen.

Vor diesem Hintergrund sollten Vertragsärztinnen und Vertragsärzte genau abwägen, wer vorrangig mit BioNTech geimpft werden sollte. „Vorrang muss der Abschluss von Impfzyklen haben, die mit BioNTech/Pfizer begonnen wurden und innerhalb des von der Zulassung vorgesehenen Abstands von maximal sechs Wochen erfolgen müssen“, rät KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister.

Auch sollten weiterhin nicht geimpfte Erwachsene prioritär geimpft werden, die ein erhöhtes Risiko für schwere Covid-19-Verläufe oder die engen Kontakt zu vulnerablen Personengruppen haben.

Hintergrund der Stiko-Empfehlung sind neueste wissenschaftliche Erkenntnissen, dass die Kombination aus AstraZeneca als Erstimpfung und mRNA-Impfstoff als Zweitimpfung einer homologen Impfserie mit Vaxzevria überlegen ist. Ein weiterer Vorteil sei der kürzere Abstand von mindestens vier Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung.

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