AOK Rheinland/Hamburg

Kassenchef stellt alle Zuzahlungen in Frage

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Berlin -

Ginge es nach der AOK Rheinland/Hamburg würde nicht nur die Abschaffung der Praxisgebühr diskutiert werden: „Wer sagt, die Praxisgebühr müsse abgeschafft werden, weil sie überflüssige Arztbesuche nicht vermeide und zu bürokratisch sei, springt zu kurz“, sagte der Vorstandsvorsitzende Günter Wältermann gegenüber dem Handelsblatt. Auch andere Zuzahlungen seien bürokratisch. Oftmals dienten Zuzahlungen nur, um die Finanzen des Gesundheitssystems zu stabilisieren.

Aus Wältermanns Sicht ist beispielsweise die Selbstbeteiligung der Patienten im Bereich der häuslichen Krankenpflege zu hinterfragen: „Ich kann nicht erkennen, dass die 10 Prozent Selbstbeteiligung an den gesamten Pflegekosten in den ersten 28 Tagen der häuslichen Pflege eine sinnvolle Steuerungswirkung haben.“

Wältermann schlägt daher vor, alle Zuzahlungen zu überprüfen: Es müsse analysiert werden, ob sie vermeidbare Bürokratie auslösten, sozial vertretbar seien und die Nachfrage in eine medizinisch wünschenswerte Richtung steuerten.

Trotzdem seien stabile Finanzen im GKV-System ein „legitimes Anliegen“. Wenn die Politik jegliche Zuzahlungen abschaffe müsse daher für Ersatz gesorgt werden, forderte der Kassenchef.

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