„Uns geht die Puste aus“

Hannover: Apothekerdemo gegen Engpässe

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Berlin -

„Uns geht die Puste aus!“ Unter diesem Motto hat die Apothekerkammer Niedersachsen am Montag in Hannover den Protest eröffnet. Thema waren zunächst die Lieferengpässe, am morgigen Mittwoch ist die nächste Aktion geplant.

Die Kundgebung fand am Montag statt. Ab 15 Uhr informierten Apothekerinnen und Apotheker die Passanten am Kröpcke über die massiv zugenommenen Probleme bei der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Damit alle Patientinnen und Patienten auch künftig verlässlich und schnell mit den notwendigen Arzneimitteln versorgt werden könnten, müsse die Politik jetzt handeln.

„Es geht um die Gesundheit“, erklärte Kammerpräsidentin Cathrin Burs. „Als Heilberufler wollen wir helfen und suchen für unsere Patientinnen und Patienten oft stundenlang Alternativen, um die Arzneimitteltherapie nicht zu gefährden. Doch langsam geht uns die Puste aus.“ Die niedersächsischen Apothekerinnen und Apotheker fordern, diesen Missstand auf politischer Ebene zu lösen: „Der gesundheitspolitische Rahmen und die rein wirtschaftlich ausgelegten Verträge müssen verändert werden, damit Lieferengpässe gar nicht erst entstehen.“

Außerdem geht es ums Honorar: „Wir fordern eine Gesetzgebung, die die Qualität und Sicherheit der Arzneimittel gewährleistet, unsere Leistungen in den Apotheken angemessen honoriert und die Zukunft der Apotheken vor Ort sichert.“ Die Mehraufwände, die durch die Lieferengpässe entstünden, dürften nicht länger auf die Apothekerinnen und Apotheker abgewälzt werden.

„Andauernde Lieferengpässe, fehlende Fachkräfte, fehlende Honoraranpassung, steigende Kosten und dazu Inflation bringen uns an unser Limit“, hieß es auf Handzetteln, die verteilt wurden. Man sorgen sich um die Zukunft der Apotheken vor Ort und damit um die Versorgung der Menschen.

Die Apothekerinnen und Apotheker forderten deshalb:

  • mehr Freiheit, um nicht verfügbare Arzneimittel flexibel auszutauschen
  • weniger Bürokratie, damit wir wieder mehr Zeit für Ihre Beratung haben
  • einen fairen finanziellen Ausgleich für unseren hohen Mehraufwand bei Lieferengpässen
  • Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

„Wir wollen auch in Zukunft eine qualitativ hohe und verlässliche Arzneimittelversorgung! Für alle, wohnortnah und 24 Stunden am Tag“

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