Gesundheitspolitik

Piraten fordern mobile Arztpraxen

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Berlin -

Die Mitglieder der Piratenpartei haben auf ihrem Bundesparteitag viele

Lücken in ihrem Grundsatzprogramm gefüllt. Erstmals wurde ein

Gesundheitsprogramm beschlossen. Jedoch konnte die Mehrheit der Anträge,

wie der von Thomas Herzog zur Arzneimittelpreisverordnung, wegen

Zeitmangels nicht beachtet werden. Insgesamt wurden lediglich 20 der insgesamt 800

Anträge diskutiert.

Die Parteimitglieder stimmten dafür, dass Kommunen in unterversorgten Gebieten das Recht erhalten, hausärztliche Vertragsarztsitze zu übernehmen und Ärzte anzustellen. Auch mobile Arztpraxen sollen Einzug in die Regelversorgung finden.

Die Piraten wollen den Menschen anstelle von wirtschaftlichen Interessen im Mittelpunkt des Gesundheitssystems sehen. Um gesundheitsförderndes Verhalten zu stärken, soll beispielsweise Gesundheitslehre an Schulen unterrichtet werden. Dabei sollen die Kinder lernen, wie das Gesundheitssystem funktioniert und wie man selber vorsorgen kann. Auch für die Integration gesundheitlich und körperlich eingeschränkter Menschen in das gesellschaftliche Leben wollen sich die Piraten einsetzen.

Die Piraten fordern zudem, dass Patienten in Behandlungsentscheidungen und -abläufe einbezogen werden. Um das Gesundheitssystem wirtschaftlicher zu gestalten, soll mehr Geld in die Versorgungsqualität gesteckt werden, um Folgekosten zu reduzieren.

Auch über die Finanzierung des Gesundheitswesens wurde auf dem Parteitag diskutiert. Alle Bundesbürger sollen sich daran beteiligen, wobei die individuelle finanzielle Leistungsfähigkeit berücksichtigt werden soll. Die Piraten wollen darüber hinaus, dass Versicherte der Privaten Krankenversicherung (PKV) nicht mehr privilegiert behandelt werden.

Gesundheitsleistungen sollen vereinfacht abgerechnet werden. Behandlungen von Patienten mit besonderem Aufwand sollten angemessen berücksichtigt werden. Wie die jeweiligen Forderungen und Ziele umgesetzt werden sollen, ist noch nicht festgelegt.

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