ABDA

Schmidt mag „aggressive“ Kollegen nicht

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Berlin -

Obwohl er noch nicht im Amt ist, verlaufen die ersten Tage von Friedemann Schmidt als designierter ABDA-Präsident mehr als holprig. Vor der gesamten Presselandschaft musste er sich gegen Vorwürfe wehren, denen zufolge die ABDA an dem vermeintlichen Datenskandal beteiligt ist. Umso erstaunlicher ist es, dass Schmidt in einem langem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (SZ) nur wenig über die Affäre spricht: Vielmehr distanziert er sich von einem Teil der Apothekerschaft.

Schon in der eilig einberufenen Pressekonferenz hatte Schmidt am Mittwoch klar gestellt, dass die ABDA von der Staatsanwaltschaft bislang nicht kontaktiert worden sei – und daher wahrscheinlich auch nicht an der Affäre beteiligt sei. Gegenüber der SZ wiederholt er: „Ich lehne jede Form der Spionage strikt als unmoralisch ab. So denken wir nicht, so arbeiten wir nicht“, kommentiert Schmidt den Datenskandal. Man dürfe nicht den Fehler machen, alle Apotheker in Sippenhaft zu nehmen.

Trotzdem kritisiert Schmidt einen Teil seiner Kollegen: Angesprochen auf die teilweise aggressive Diskussionskultur bei den Apothekern gibt Schmidt zu: „Mir gefällt das auch nicht, wenn Kollegen diese sehr aggressiven Briefe schreiben – an Sie wie an mich. Es steht uns nicht gut an, dass Einzelne von uns in der Diskussion die Contenance verlieren. Das ist nicht würdig.“ Passend dazu auch der Titel des Interviews: „Mich wundert, wie aggressiv manche Apotheker sind“, heißt es in der heutigen Ausgabe der SZ.

Wie also erklärt sich der neue ABDA-Präsident den teilweise ungehobelten Ton der Apotheker? Aus seiner Sicht fühlen sich die Apotheker „zu wenig repräsentiert“. „Sie fragen: Wie kann das sein – wir sind doch wichtig, wir haben doch etwas zu sagen.“ Auch der Unmut über die derzeitige wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken trage dazu bei.

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