Vertreter der Apothekerverbände aus Sachsen (SAV) und Thüringen (ThAV) haben dem Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst (FDP) Postkarten überreicht, die tausende von Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet hatten. Bereits zwei Wochen zuvor war eine ähnliche Übergabe in Leipzig an die Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta (Grünen) erfolgt.
„Diese Aktion verdeutlicht eindrucksvoll, wie viel Vertrauen die Menschen ihren Apotheken entgegenbringen“, so Herbst. Gerade in ländlichen Regionen seien die Apotheken eine unersetzliche Anlaufstelle und Garant für fachkundige Beratung. „Es ist unsere Aufgabe, ihnen eine faire wirtschaftliche Grundlage zu sichern, damit sie weiterhin ihre Gemeinwohlaufgaben erfüllen können“, betont Herbst.
„Apotheken sind das soziale Rückgrat der Gesundheitsversorgung, vor allem in ländlichen Regionen“, so Thomas Dittrich, Verbandschef aus Sachsen. Gleichzeitig würden sie beispielsweise durch die Umsetzung von Rabattverträgen und vor allem als niederschwelliger Anlaufpunkt im Gesundheitssystem erheblich zur Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherung beitragen.
Mit ihrem Fachwissen könnten Apotheken auch in der Prävention Apotheken zukünftig eine Schlüsselrolle übernehmen. „Die Gesundheitsversorgung der Zukunft muss stärker auf Prävention und damit die Erhaltung der Gesundheit setzen, ansonsten wird die weitere Kostensteigerung bei immer weniger Personal für unser Solidarsystem nicht mehr stemmbar sein“, so SAV-Vize Susanne Donner.
Damit die Apotheken auch zukünftig ihren Versorgungsauftrag erfüllen könnten, müsse die Vergütung angepasst werden. Aktuell entfielen gerade einmal 1,8 Prozent der Gesundheitsausgaben auf Apotheken: „Die Vorstellung, hier weiter sparen zu können, zeugt von einem grundlegenden Missverständnis des Systems“, erklärte Dr. Alexander Schneeberg, Geschäftsführer des ThAV.
Bereits jetzt arbeiteten 8 Prozent der Apotheken defizitär, und ein Drittel gelte als wirtschaftlich gefährdet. „Ohne eine rasche Anpassung des Apothekenhonorars und einer entsprechenden Dynamisierung droht eine weitere Ausdünnung der Versorgung, besonders in strukturschwachen Regionen“, betonte Schneeberg.
Am 14. Februar ist eine dritte und abschließende Aktion in Weimar geplant. Dort sollen die Bürgerpostkarten an den SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider übergeben werden.