Grüne: Versand gefährdet Versorgung vor Ort APOTHEKE ADHOC, 30.06.2015 13:53 Uhr
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Kritik an Hilfsmittelausschreibungen: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich mit einer Kleinen Anfrage an den Bundestag gewandt. Foto: Elke Hinkelbein
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Insgesamt 38 Fragen stellten die Abgeordneten um Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink. Foto: Elke Hinkelbein
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Die Krankenkassen versuchen an vielen Stellen zu sparen: Daniela Piossek, Hilfsmittelexpertin beim Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), kritisiert im Gespräch mit APOTHEKE ADHOC die Verträge und Dumpingpreise. Foto: BVMed
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Das größte Problem sei, dass Ausschreibungen zu Standards führten – aber die passten nicht immer. Wer davon abweicht, müsse draufzahlen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Sparen zeige sich zum Beispiel an den Stückzahlen, etwa bei der Inkontinenzversorgung: Heute heiße es, das Produkt fasst laut Verzeichnis zwei Liter, also muss es auch dafür reichen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Patient wisse oft nicht, welche Ansprüche er hat und was ihm zusteht, sagt Piossek. Wie solle der Patient die Versorgungsqualität einschätzen, wenn er gar nicht weiß, wie der beste Fall aussehen könnte? Foto: Marcus Witte
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DAK-Chef Professor Dr. Herbert Rebscher habe zwar recht, dass die Kassen keine höheren Standards anbieten dürfen als im Hilfsmittelverzeichnis festgelegt. Er habe aber die Wahl zwischen einer Ausschreibung und Bekanntmachungsverträgen. Foto: Elke Hinkelbein
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Das meiste Geld wird für Hilfsmittel aus dem Gesundheitshandel ausgegeben, mit großem Abstand folgen die Apotheken. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Die „Bild“ hatte darüber berichtet, wie wenig die Kassen für die Inkontinenzversorgung ihrer Versicherten zahlen: die DAK 12,50 Euro, die AOK Hessen 13 Euro, die Barmer GEK und die KKH jeweils 17 Euro. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Partner der Aktion Inkontinenzhilfe fordern derzeit mit einer Online-Petition eine bedarfsgerechte Versorgung mit Inkontinenzhilfen ohne Aufzahlung. Screenshot
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Die Unterzeichner fordern, dass die Kassen Verträge schließen, die Patienten ein Wahlrecht zwischen verschiedenen Anbietern und Produkten ermöglichen. Foto: BVMed
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Der Schweregrad der Inkontinenz müsse bei den Ausschreibungen verpflichtend berücksichtigt werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), findet, es könne nicht sein, dass etwa aus wirtschaftlichen Gründen die Bedürfnisse und Schamgefühle der Betroffenen missachtet würden. Foto: Elke Hinkelbein
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Dennoch zahlt die AOK Bayern seit August nur noch 25 Euro – 25 Prozent weniger als zuvor. Foto: Elke Hinkelbein
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Mit dem neuen Vertrag zwischen AOK und Bayerischem Apothekerverband (BAV) fiel die Pauschale von 33,50 Euro pro Monat auf 25 Euro. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch in Baden-Württemberg liegt die Pauschale mit 33 Euro auf „Dumpingpreis“-Niveau, so der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV). Foto: Elke Hinkelbein
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Die DAK hat zum Oktober neue Verträge mit elf Anbietern geschlossen. Foto: DAK
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Die neue Pauschale liegt noch weiter darunter. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Inklusive sind neben den Produkten umfassende telefonische Beratung, falls notwendig auch eine persönliche Beratung und Einweisung beim Versicherten zu Hause oder zum Beispiel im Krankenhaus. Foto: Marcus Witte
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Unionsfraktionsvize Dr. Georg Nüßlein sieht in der Regelung einen Missstand, der manchen Kassen vermutlich ganz recht komme. Foto: Christof Stache
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Im Notfall, sagt er, müssten sich Versicherte an das Bundesversicherungsamt als die Aufsichtsbehörde der Kassen wenden. Foto: BVA
Berlin - Die Diskussion um Hilfsmittelausschreibungen hat den Bundestag erreicht: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich mit einer Kleinen Anfrage an die Regierung gewandt. 38 Fragen zum Umfang der Ausschreibungen, zu Aufzahlungen, Lieferzeiten, Anbieterstrukturen und Qualitätssicherung sowie zur Information der Patienten haben die Abgeordneten gestellt. Auch auf die Kritik der Krankenkassen am veralteten GKV-Hilfsmittelverzeichnis soll die Regierung eingehen.
Die Oppositionspolitiker kritisieren, dass der Anteil der Hilfsmittel, die Krankenkassen über Ausschreibungsverfahren beziehen, deutlich angestiegen ist. Damit einher gehe eine Zunahme an Beschwerden über die mangelnde Qualität einiger Produkte.
Sowohl durch die Patienten als auch durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) seien Qualitätseinbußen in der Hilfsmittelversorgung festgestellt und dokumentiert worden, schreiben die Abgeordneten. Die Beschwerden bezögen sich auf qualitativ minderwertige Hilfsmittel, die unkoordiniert und nicht termingerecht aus dem gesamten Bundesgebiet geliefert würden.
„Beispielsweise kommt der Badewannenlifter von einer Firma in Dortmund, der Toilettenstuhl aus Sigmaringen, das Inkontinenzmaterial aus Berlin und das Pflegebett aus Gütersloh“, heißt es in der Anfrage. Je mehr Hilfsmittel ausgeschrieben würden, desto höher werde die Anzahl der verschiedenen Leistungserbringer, die einen einzelnen Patienten beliefert
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