Apothekerproteste

Bettlaken und Absperrband

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Berlin -

In mehreren Bundesländern wollen Apotheken mit Streiks auf die Blockadehaltung der Krankenkassen in den Abschlagsverhandlungen aufmerksam machen. In Thüringen haben gestern rund 50 Apotheken für ein gerechtes Honorar gekämpft. In drei Regionen wurde nur eine Notversorgung angeboten.

Insgesamt sei die Aktion sehr erfolgreich gewesen, sagt Dr. Lutz Gebert, Vizepräsident der Apothekerkammer Thüringen. Ob man allerdings die eigentlich verantwortlichen Krankenkassen erreicht habe, sei fraglich.

Gebert selbst hatte mit seinen beiden Apotheken im Altenburger Landkreis an den Protesten teilgenommen. Die Apothekenmitarbeiter hätten mit Absperrband, Bettlaken und Plakaten auf die Lage der Apotheker aufmerksam gemacht, so Gebert.

Die Patienten wurden bei ihm nicht über die Notdienstklappe, sondern an einer einzelnen Kasse bedient. Die Freiwahl wurde abgesperrt.

Die Kunden zeigten Gebert zufolge großes Verständnis für die Aktion der Apotheker. Sie ermunterten die Mitarbeiter sogar, weiter zu machen. Auch bei den regionalen Medien seien die Protestmaßnahmen auf großes Interesse gestoßen.

„Dem Unverständnis der Krankenkassen steht das Verständnis der Apothekenkunden konträr gegenüber“, so Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. „Vielleicht sollte die GKV einmal auf ihre Versicherten hören.“

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