Kassenabschlag

Becker warnt vor Apothekenschwund

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Berlin -

Kurz vor dem zweiten Verhandlungstreffen zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband hat DAV-Chef Fritz Becker eine Absenkung des Kassenabschlags gefordert: „In einer alternden Gesellschaft ist ein wohnortnahes Netz von unabhängigen Apotheken kein Luxus, sondern Pflicht. Deshalb fordern wir Vergütungsgerechtigkeit.“ Der Abschlag müsse deutlich abgesenkt werden, sonst müssten immer mehr Apotheken schließen.

Am Mittwoch kommen die Verhandlungskommissionen beider Verbände im Berliner Apothekerhaus zusammen, um über den Kassenabschlag 2013 zu verhandeln. Die Fronten sind nach dem ersten Treffen verhärtet: Während die Kassen auf Basis von 2,05 Euro verhandeln wollen, fordern die Apotheker einen Abschlag unter 1,75 Euro. Die ABDA bereitet sich bereits auf einen Ausstieg aus den Verhandlungen vor.

Becker macht nochmals auf die Bedeutung der Verhandlungen für die Apotheken aufmerksam: „Deutschlands Apotheker schauen dieser Tage gespannt nach Berlin, denn für viele sind diese Verhandlungen überlebenswichtig.“ Trotz der Ankündigung der Politik, den Apotheken über eine Notdienstpauschale 120 Millionen Euro zukommen zu lassen, klaffe beim Apothekenhonorar eine „eklatante Klücke“.

Aus Beckers Sicht sind Apothekenschließungen die unvermeidbare Folge der „dauerhaften Unterfinanzierung“. Die neusten Zahlen belegten, dass der Apothekenschwund fortschreite: Die Zahl der Apotheken liegt laut ABDA derzeit bei 21.010. Bis zum Jahresende prophezeit die ABDA eine Zahl unter 21.000. Im Dezember 2011 hatte es noch 21.238 Apotheken gegeben.

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