Kammer ruft zur Besonnenheit auf

AKNR: „Keine Umsonst-Masken im Nacht- und Notdienst“

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Berlin -

Deutschland steht direkt vor dem nächsten harten Lockdown – und in den Apotheken kommt es zu millionenfachen Kontakten, die eigentlich vermieden werden sollten. Die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) fordert deshalb nun die Bevölkerung auf, sich ruhig zu verhalten und an die Spielregeln zu halten, damit aus Schlangen voller Risikopatienten keine Superspreader-Events werden.

„Keinesfalls darf es zu einem Run auf die Apotheken kommen“, erklärt der Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann. „Denn viele Menschen in einer vergleichsweise kleinen Apotheke – das widerspricht allem, was in dieser Pandemie-Situation sinnvoll ist.“ Da auch die über 2000 Apotheken in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf die Verteilung der Masken sehr kurzfristig in einem Kraftakt auf die Beine stellen müssen, bittet die Kammer die Bevölkerung darum, einige Verhaltenstipps zu beherzigen. Denn nur so könne die herausfordernde Situation gut bewältigt werden.

Allen voran sollen natürlich Warteschlangen und Gedränge vermieden werden. „Bitte gehen Sie deshalb möglichst nicht sofort in die Apotheke“, so die AKNR. Die Masken seien noch bis zum 6. Januar kostenlos, erst danach werde für Bezugsberechtigte eine Eigenbeteiligung von 2 Euro pro sechs Masken anfallen. Wenn schon sofort, dann sollen Risikopatienten am besten in ihre Stammapotheke gehen. „Dort sind die Bürgerinnen und Bürger bereits bekannt und die Apotheke kann sich besser auf die Menge der benötigten Masken einstellen.“ Dabei könne man auch seine Mitmenschen unterstützen: Denn wer als Risikopatient nicht selbst in die Apotheke kommen kann, darf sich die Masken auch abholen lassen. Die Abgabe erfolgt dann nach Vorlage einer Vollmacht und des Personalausweises der berechtigten Person.

Bei alledem, so erinnert die AKNR, sollen sich die Kunden bitte an die Vorgaben der Apotheken halten. Um den Ansturm zu bewältigen, können Apotheken bestimmte Zeitfenster für die Maskenabgabe vorgeben. Auch eine Maskenabgabe durch ein Fenster oder in einem Pavillon oder Stand an der Apotheke sei denkbar, um die weiterhin geltenden Abstandsregeln einzuhalten. Zu diesen Vorgaben gehöre auch, dass es „keine Umsonst-Masken im Nacht- und Notdienst“ gebe. „Die Abgabe der FFP2-Masken an die berechtigten Personenkreise findet tagsüber und gegebenenfalls nur zu den von der Apotheke angegebenen Zeiten statt. Eine Abgabe im Nacht- und Notdienst der Apotheken ist nicht vorgesehen“, so die AKNR.

Außerdem gibt die AKNR der Bevölkerung ein paar Tipps mit, die auch sonst im Alltag helfen: „Bleiben Sie fair“ und „Bitte bleiben Sie ehrlich“. Die Situation der Beschaffung der Masken und die Verteilung stelle die Apotheken vor eine große Herausforderung. „Zeigen Sie bitte Wertschätzung für diese Anstrengung und bleiben Sie bitte auch verständnisvoll und höflich, wenn es bei den Masken zu Lieferengpässen kommen sollte. Ihre Apotheke wird alles tun, um möglichst schnell Nachschub zu bekommen.“ Außerdem müsse die Apothekerschaft auf die Solidarität der Bevölkerung setzen: „Holen sich nur die Ihnen zustehenden Masken, damit die Masken für alle Risikopatienten ausreichen.“

Ein möglichst reibungsloser Ablauf könne nur gewährleistet werden, wenn alle Beteiligten im Sinne der Sache mitwirken. „Die Apotheken leisten hier trotz der widrigen Umstände wirklich hervorragende Arbeit“, erklärt Hoffmann. „Wenn allerdings innerhalb weniger Tage auf einmal Millionen Masken geordert und die Abgabe koordiniert werden muss, dann stellt das ein ohnehin schon am Anschlag arbeitendes System vor eine große Herausforderung. Auch diese werden wir gemeinsam meistern – wir schaffen das.“

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