ABDA-Wahlkampf

Schmidt: Die sechs Fragen der Apotheker

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Berlin -

Die ABDA geht in den Wahlkampf: Mit sechs Fragen soll die Haltung der Bundestagskandidaten zu Apotheken und anderen gesundheitspolitischen Themen ermittelt werden. Die Antworten werden 1:1 veröffentlicht, eine Internetseite begleitet die Kampagne.

Die 299 „Wahlkreisapotheker“ sollen alle Politiker in ihrem Wahlkreis befragen. Etwa zu der Befürchtung eines Qualitätsverlusts in der Gesundheitsversorgung: „Warum sollen vor diesem Hintergrund die Bürgerinnen und Bürger Ihnen am 22. September ihre Stimme geben?“

Die Politiker sollen erklären, welche Erwartungen sie an die Apotheke vor dem Hintergrund des demographischen Wandels haben und welche Funktionen die Apotheker künftig stärker übernehmen sollen.

Auch zur Vergütung sollen sich die Politiker positionieren: „Anforderungen, Bürokratie und Kosten steigen laufend – die Vergütung aber nicht im gleichen Maße. Wie könnten diese Rahmenbedingungen künftig bei der Honorierung berücksichtigt werden?“ Schließlich werden die Politiker auch zum Fachkräftemangel in den Apotheken und nach der Teilhabe der Apotheker an gesundheitspolitischen Entscheidungen gefragt.

Die Apotheker und andere Interessierte können die Antworten der Abgeordneten direkt verfolgen. Für jeden Wahlkreis kann man sich auf der Homepage ein Antwort-Abo bestellen. Weitere Fragen können auch von den Bürgern selbst gestellt werden.

Schmidt selbst erklärt in einer Video-Botschaft auf der Wiese vor dem Reichstag, worum es bei der Kampagne geht: „Ziel unserer Aktion ist es, einen Dialog anzuregen.“ Das Prinzip sei einfach: „Wir schicken den Kandidaten unsere Fragen mit der Bitte, diese zu beantworten. Dabei geht es uns um allgemeine Positionen zur künftigen Ausgestaltung des Gesundheitswesens“, so Schmidt.

Die Apotheker können Schmidt zufolge im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen: „Wir Apotheker stehen im täglichen Kontakt mit Millionen von Menschen und wir wissen, wo der Schuh drückt.“ Gesundheit müsse ein wichtiges Thema in der politischen Debatte sein. „Die Herausforderungen sind groß und wir alle haben ein vitales Interesse daran, dass die Debatte über unser Gesundheitswesen offen, auch kontrovers, vor allem aber transparent geführt wird“, so Schmidt.

In einem zusätzlichen Text-Interview fordert Schmidt eine bessere Vernetzung von Arzt und Apotheker. Die bisherigen Pilotprojekte zum Thema Polymedikation gehen dem ABDA-Präsidenten nicht schnell genug: „In der nächsten Legislaturperiode müssen die Weichen gestellt werden, sonst wird die Zeit für einen behutsamen Umbau sehr, sehr knapp.“

Nicht nur die Apotheker, sondern alle Bürger sollen sich aktiv an dem Projekt beteiligen: „Denn 'Gesundheit wählen' ist ein Marktplatz und lebt vom Dialog“, so Schmidt. „Wir erwarten eine spannende Debatte.“

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