Datenskandal

ABDA beauftragt Unternehmensberater

, Uhr aktualisiert am 20.02.2013 11:11 Uhr
Berlin -

Als Reaktion auf den vermeintlichen Datenskandal hat die ABDA die Unternehmensberatung Wabnitz beauftragt. Man wolle den Apothekern helfen, die eigenen Richtlinien zur Compliance zu überprüfen, hieß es aus der Berliner Firma. Wabnitz hat bereits seine Arbeit aufgenommen, die ersten Ergebnisse dürften in vier Wochen vorliegen. Der geschäftsführende Vorstand der ABDA will das Unternehmen bei der heutigen Klausurtagung dem Gesamtvorstand vorstellen. Außerdem hat die ABDA einen Wirtschaftsprüfer damit beauftragt, die Geldflüsse des Verbandes zu analysieren.

Die ABDA hatte eine Verwicklung in den vermeintlichen Datenskandal vehement bestritten. Trotzdem einigte sich der geschäftsführende Vorstand auf ein sofortiges Maßnahmenbündel: Unter anderem wurde eine vom neuen ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt geleitete Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich intensiv mit den Vorwürfen und dem Verdacht der Spionage beschäftigen solle. Zudem sollten alle Richtlinien zur verbandsinternenen Compliance erneut überprüft werden.

Zur Beauftragung von Wabnitz sagte ABDA-Sprecher Florian Martius: „Es geht dabei um eine Bestandsaufnahme: einen Compliance-Checkup. Das Unternehmen schaut sich interne Prozesse an, Richtlinien, Entscheidungsfindungsprozesse, Beziehungen zu Dritten und definiert, falls nötig, Nachbesserungsbedarf.“

Es gehe um ein Qualitätsmanagement in Sachen Compliance. Zu den Gründen für die Überprüfung der verbandsinternen Compliance-Richtlinien sagte Martius: „Damit wir sagen können: Wir haben unsere Prozesse unter den gültigen Compliance-Regeln im Griff.“

Die Wabnitz Unternehmensberatung ist auf Compliance-Modelle spezialisiert. „Compliance verlangt die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien und erfordert eine Gestaltung von Organisation, Systemen und Prozessen zu einem Compliance-Management-System (CMS), um drohende Schäden für das Unternehmen oder Haftungstatbestände für das Management zu vermeiden“, heißt es auf der Homepage der Berater.

Aus dem Unternehmen hieß es, dass man die Überprüfung und den Aufbau neuer Richtlinien bislang eigentlich in Unternehmen angewendet habe. Man könne das Vorgehen aber problemlos auch auf Verbandsstrukturen ausweiten.

Laut Wabnitz könnte die ABDA unter anderem dabei unterstützt werden, eigene Ethik- und Insiderrichtlinien zu schaffen. Auch „persönliche Sorgfalts- und Berichtspflichten“ sowie eine „Risikoprävention“ gehören zu den Leistungen des Unternehmens. Inhaltlich sei es derzeit aber noch zu früh, zu sagen, welche der Maßnahmen für die ABDA erarbeitet würden.

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