Rheumatoide Arthritis

Orencia: Mit Abatacept fehlt wichtiges Rheumamittel

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Berlin -

Das Rheumamittel Orencia (Abatacept, Bristol-Myers-Squibb) ist in der Wirkstärke 125 mg als Fertigpen und als Fertigspritze von einem Lieferengpass betroffen. Der Hersteller teilt mit, dass es eine erhöhte Nachfrage gebe und der Engpass bis Jahresende andauern soll.

Das Abatacept-haltige Mittel wird bei rheumatoider Arthritis eingesetzt. In Kombination mit Methotrexat reduziert das Präparat die Progression der Gelenkschädigung und verbessert die körperliche Funktionsfähigkeit. In Kombination mit MTX ist Orencia indiziert, zur Behandlung der mäßigen, bis schweren aktiven polyartikulären juvenilen idiopathischen Arthritis bei Patient:innen ab 6 Jahren, wenn das Ansprechen auf eine vorherige Therapie einschließlich MTX nicht ausreichend war.

Längere Lieferschwierigkeiten

Schon im Februar vergangenen Jahres informierte Bristol-Myers-Squibb über einen Lieferengpass von Orencia Fertigpens in der 3x4 Packung. Nun reihen sich seit Januar weitere Produkte der Orencia-Reihe in die Liste der Lieferengpässe ein. Betroffen sind derzeit folgende:

  • Orencia 125 mg Injektionslösung 3x4 Fertigpens 1ml (PZN 11095587)
  • Orencia 125 mg Injektionslösung 4 Fertigpens 1ml (PZN 11095570)
  • Orencia 125 mg Injektionslösung 4 Fertigspritzen 1ml (PZN 09780382)
  • Orencia 125 mg Injektionslösung 3x 4 Fertigspritzen 1ml (PZN 09780399)

Importe als Alternative

Der Hersteller gibt als Grund für den Engpass eine erhöhte Nachfrage an. Beendet sein soll der Lieferengpass erst zum Ende des Jahres. Derzeit ist es in einigen Apotheken noch möglich, auf Importe von Orencia zurückzugreifen. Da viele Patient:innen Orencia als Dauermedikation erhalten, könne die Ware entsprechend im Voraus bestellt werden. Ein Alternativpräparat zu Orencia beziehungsweise zum Wirkstoff Abatacept ist derzeit nicht auf dem Markt erhältlich. Eingestellte Patient:innen sind demnach dringend auf den Wirkstoff angewiesen.

Der Hersteller selbst gibt an, dass die Menge an Parallelimporten im Zeitraum von Oktober 2021 bis Oktober 2022 stark gesunken sei. Zudem erwartet Bristol-Myers Squibb (BMS) für dieses Jahr „nur moderate Bestellmengenkürzungen bei den vier betroffenen Darreichungsformen“. BMS habe in der aktuellen Situation „sorgfältige Maßnahmen ergriffen“, um in Zusammenarbeit mit Apotheken und dem Großhandel eine „bestmögliche Versorgung mit Orencia zu ermöglichen“.

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