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NSAR bei Arthrose: Topisch vor oral

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Berlin -

Bei Schmerzen in den Gelenken wird in der Apotheke häufig nach Schmerzmitteln gefragt. Die neue S2k-Leitlinie zur Kniearthrose empfiehlt dabei zunächst eine topische Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Studien untermauern den Erfolg der lokalen Therapie.

Eine Arthrose des Kniegelenks – medizinisch auch als „Gonarthrose“ bezeichnet – geht mit einem Verschleiß des Gelenks durch Abbau der Knorpelmasse einher. Meist schreitet die Erkrankung langsam fort. Durch die Abnutzung kommt es bei Betroffenen schließlich zu Gelenkschmerzen bei Bewegung wie Beugen des Gelenks oder Treppensteigen, aber auch nach langen Ruhephasen.

Auf Steifheit folgt Entzündung

Typisch ist der sogenannte „Anlaufschmerz“ am Morgen. Die Gelenke fühlen sich steif und unbeweglich an. Erst nach einer „Einlaufphase“ gehen die Beschwerden allmählich zurück. Durch die Schäden am Gelenk kann es leicht zu Entzündungen kommen, die weitere Beschwerden verursachen. In vielen Fällen manifestiert sich die Entzündung und tritt dann in Schüben auf. Ziel der Behandlung liegt dann darin, die Entzündungsphase so kurz wie möglich zu halten.

Eine Metaanalyse zeigte nun den positiven Effekt von topisch angewendeten NSAR auf die Kniearthrose: In die Analyse wurden 43 Studien eingebunden, darunter 36 randomisierte, kontrollierte Studien mit knapp 8000 Patienten und sieben Beobachtungsstudien mit mehr als 218.000 Menschen. Sie untermauert die Empfehlungen der Leitlinie und die gutr Wirksamkeit einer Lokaltherapie.

Topische NSAR können überzeugen

In der Analyse wurden zwölf topische NSAR untersucht: Diclofenac als Pflaster, Gel und Lösung, Ibuprofen, Ketoprofen, Eltenac, Nimesulid, Indometacin, Etoricoxib, Piroxicam, Salicylate und Placebo. Am stärksten analgetisch wirken demnach Diclofenac-Pflaster – vermutlich, weil es zu einer konstanten Diffusion identischer Wirkstoffmengen kommt. Außerdem konnten Ibuprofen, Piroxicam und Ketoprofen überzeugen, ebenso wie Diclofenac als Gel oder Lösung. In Bezug auf die Verbesserung der Gelenkfunktion zeigte sich die beste Wirkung bei Piroxicam, gefolgt von Ibuprofen, Diclofenac in allen drei Darreichungsformen und Ketoprofen.

Neben der hohen Wirksamkeit ist ein weiterer Vorteil der topischen Behandlung, dass es – im Vergleich zur oralen Anwendung – vorwiegend nur zu lokalen Nebenwirkungen kommt. Dazu gehört beispielsweise Hauttrockenheit, Juckreiz oder eine Kontaktdermatitis. Unter der Anwendung von Ketoprofen kann es zudem zu Photosensitivität mit Photodermatitiden kommen. Während der Anwendung sollte UV-Strahlung daher gemieden werden.

Wichtig für eine optimale Wirksamkeit von lokal angewendeten NSAR ist das Durchdringen der Hautbarriere und ausreichende Konzentrationen in den betroffenen Gewebestrukturen. Ausschlaggebend dafür ist der Lipid- beziehungsweise Wassergehalt der Epidermis und die Formulierung des Wirkstoffs. Außerdem muss das Präparat ausreichend oft aufgetragen werden: Je nach Wirkstoff, Stärke und Galenik schwanken die Dosierungen der Cremes und Gele zwischen zwei und viermal täglich.

 

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