Schwierigkeiten bei einem Zulieferer

Novo Nordisk: Lieferprobleme bei Semaglutid

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Berlin -

Der Insulin-Spezialist Novo Nordisk kämpft in den USA mit Lieferschwierigkeiten bei seinem Hoffnungsträger Wegovy (Semaglutid). Wegen Problemen bei einem Zulieferer können die Dänen eigenen Angaben zufolge voraussichtlich die Nachfrage nach dem wichtigen Medikament zur Gewichtsreduktion im ersten Halbjahr 2022 nicht decken.

Der bisherige Jahresausblick für 2021 bleibt laut Konzern davon zwar unberührt, doch an der Börse setzte die Nachricht die Aktie zu Wochenbeginn stark unter Druck. Am Montagmorgen brach der Kurs zeitweise um mehr als 16 Prozent ein. Die Analysten der US-Banken Citigroup und JPMorgan strichen bereits ihre Kaufempfehlungen für die Papiere.

Nach Firmenangaben vom Freitagabend hat der Zulieferer die Belieferung mit Spritzen für die Wegovy-Pens vorübergehend wegen Qualitätsproblemen eingestellt. Novo Nordisk erwartet deshalb, dass nur wenige Patient:innen mit der Behandlung beginnen können. Priorität sollen nun jene Menschen haben, die bereits mit Wegovy behandelt werden. In der zweiten Jahreshälfte hofft der Konzern, die Nachfrage wieder bedienen zu können. Eine Finanzprognose für das neue Jahr will das Unternehmen Anfang Februar veröffentlichen.

Die Dänen setzen neben dem Diät-Präparat Ozempic (Semaglutid) auch große Hoffnungen in Wegovy. Die Mittel sollen ihnen mehr Unabhängigkeit vom schwer umkämpften Insulinmarkt bescheren. Wegovy wird bei Patient:innen mit Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) eingesetzt. In Studien hatten die Proband:innen stark und anhaltend an Gewicht verloren. In den USA darf Wegovy bereits seit Juni verkauft werden, in Europa hatte sich zuletzt ein Beratergremium der Arzneimittel-Agentur (EMA) positiv zu einer Marktzulassung geäußert.

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