Cannabis wirkt bei Migräne Deniz Cicek-Görkem, 29.06.2017 12:52 Uhr
-
Neues Migränetherapeutikum: Italienische Forscher haben herausgefunden, dass Cannabinoide möglicherweise zur Prophylaxe und Therapie der Migräne eingesetzt werden könnten. Foto: AGES
-
In der Dosisfindungsstudie bekamen 48 Migräne-Patienten 10 mg einer Kombination aus zwei Präparaten. Foto: Bayer
-
Präparat 1 enthielt 19 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) ... Grafik: APOTHEKE ADHOC
-
... und Präparat 2 neun Prozent Cannabidiol (CBD) und weniger als 0,4 Prozent THC. Grafik: Cacyle/Wikipedia CC BY SA 3.0
-
Ergebnis: Dosen unter 100 Milligramm erzielten keinen Effekt. Erst die Einnahme von 200 Milligramm der Wirkstoffkombination konnte akute Schmerzen um 55 Prozent reduzieren. Foto: Bionorica
-
Im nächsten Schritt wurden 79 Patienten mit chronischer Migräne drei Monate lang mit täglich 25 Milligramm Amitriptylin oder 200 Milligramm einer öligen THC/CBD-Emulsion therapiert. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Außerdem bekamen 48 Patienten mit Clusterkopfschmerzen entweder 200 Milligramm THC/CBD oder 480 Milligramm Verapamil täglich. Grafik: Wikipedia
-
Die Schmerzintensität bei Migränikern konnte in der Studie um rund 44 Prozent gesenkt werden. Foto: VfA
-
Bei Clusterkopfschmerzen stellte man exakt gleiche Werte fest, allerdings nur bei den Patienten, die bereits in der Kindheit mit Migräne zu kämpfen hatten. Foto: Crimfants/Flickr CC BY-SA 2.0
Berlin - Cannabis ist seit März im Rahmen einer ärztlichen Therapie verordnungsfähig; das Anwendungsgebiet wurde dabei gesetzlich nicht eingegrenzt. Die wirksamen Inhaltsstoffe machen vor allem Schwerkranken mit chronischen Schmerzen Hoffnung. Italienische Wissenschaftler haben in einer Studie eine weitere potenzielle Indikation der Cannabinoide entdeckt: Möglicherweise kann Medizinalhanf zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne eingesetzt werden.
Präparat 1 (Bedrocan) enthielt 19 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) und Präparat 2 (Bedrolite) 9 Prozent Cannabidiol (CBD) und weniger als 0,4 Prozent THC. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Dosen unter 100 mg keinen Effekt erzielten. Erst die Einnahme von 200 mg der Wirkstoffkombination konnte akute Schmerzen um 55 Prozent reduzieren.
Im nächsten Schritt wurden 79 Patienten mit chronischer Migräne drei Monate lang mit täglich 25 mg Amitriptylin oder 200 mg der öligen THC/CBD-Emulsion therapiert. Außerdem bekamen 48 Patienten mit Clusterkopfschmerzen entweder 480 mg Verapamil oder 200 mg THC/CBD täglich. Eine Notfalltherapie wurde gegebenenfalls mit 6 mg Sumatriptan (subkutan) eingeleitet.
- 1
- 2
Lesen Sie auch
- MS-Therapie Cannabis aus der Apotheke »
-
Medizinalhanf Faktencheck: Cannabis auf Rezept »
-
Medizinalhanf Cannabis gegen Epilepsie wirksam »
-
Gedächtnisleistung Cannabis hält Hirne fit »
-
Hanfkonsum Cannabis: Risiko für Schlaganfall steigt »
-
Neueinführungen Cannabinoid gegen Übelkeit »
-
Tourette-Syndrom Mit Hanf gegen Tics »
Neuere Artikel zum Thema
-
Cannabidiol CBD-Eis: Kunden sollen an FDA schreiben »
-
Medizinalhanf Cannabis: Inhalation stärker wirksam als Rauchen »
-
„Steady Stomach” Cannabidiol bei Reizdarm? »
-
Multiple Sklerose Cannabis-Kaugummi: Klinische Studie in Startlöchern »
-
Chronische Schmerzen Schmerzreduktion mit Cannabis: Keine Evidenz »
-
Cannabis-Medikamente Neue Daten: Cannabidiol bei Epilepsie »
-
Studie zu Migräne Der Kopfschmerz, der mit der Kälte kam »
-
Cannabidiol Neue Cannabis-Produkte aus der Apotheke »
-
Cannabis Lieferengpass: Cannabidiol als Plan B? »
-
Psychosen Cannabidiol: Neuer Wirkstoff gegen Wahn? »
- Lebenserwartung sinkt um ein Jahr Covid-19: Neunmal mehr Lebensjahre verloren als durch Grippe »
- Corona in der Schwangerschaft Baby-Sterberisiko nicht erhöht »
- Antiparasitikum zur Virusbekämpfung Ivermectin: Krätzemittel gegen Sars-CoV-2? »
Mehr aus Ressort
- Mögliche Covid-Therapien Update: Otilimab und Opaganib »
- Neue Impfstoffstudie Biontech: Dritte Dosis als Booster »
- Rückruf und Überprüfung Neurologes ist undicht »
APOTHEKE ADHOC Debatte