Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Atherosklerose bei Mumien gefunden

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Berlin -

Bisher galt Atherosklerose vor allem als Zivilisationskrankheit. Fettreiche Ernährung, wenig Bewegung und Rauchen fördern die Krankheit. Jetzt fanden US-Forscher entsprechende Ablagerungen bei mehr als 4000 Jahre alten Mumien. Die Studienergebnisse des internationalen Forscherteams wurden im britischen Journal „The Lancet“ veröffentlicht.

Die Forscher untersuchten 137 Mumien aus dem alten Ägypten, Peru, dem Südwesten der heutigen USA und Alaska mit Hilfe von Computertomographen. Dabei konnten sie bei mehr als einem Drittel der mumifizierten Körper Anzeichen für die Erkrankung nachweisen.

Nach Angaben des Forscherteams vom Saint Luke's Mid America Heart Institute in Kansas City deckten die Mumien eine Zeitspanne von mehr als 4000 Jahren und verschiedenste Lebensbedingungen ab – von Jäger-und-Sammler-Kulturen bis hin zu Agrargesellschaften.

„Die Mumien, die nicht aus Ägypten stammen, wurden zudem nicht auf künstliche Weise, sondern durch natürliche Klimaprozesse konserviert“, so die Forscher. „Daher kann man annehmen, dass sie einen Querschnitt der damaligen Bevölkerung darstellen. Im Gegensatz zu den gesellschaftlichen Eliten, die in Ägypten für Mumifizierungen infrage kamen.“

Die Forscher fanden heraus, dass ältere Menschen eine größere Wahrscheinlichkeit für Atherosklerose aufwiesen – genau so wie in modernen Gesellschaft. Das Geschlecht, die Region oder die Epoche wirkten sich dagegen nicht signifikant aus.

Atherosklerose galt bislang als Zivilisationskrankheit, die zwar altersbedingt zunimmt, aber vor allem durch fettreiche Ernährung, mangelnde Bewegung und Rauchen hervorgerufen wird.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört sie heutzutage zu den weltweit häufigsten Todesursachen.

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