Insbesondere Frauen profitieren

Gürtelrose: Impfung schützt vor Demenz und Herzinfarkt

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Berlin -

Menschen, die gegen Gürtelrose geimpft wurden, profitieren von einem zusätzlichen Schutzeffekt. Innerhalb von sieben Jahren nach der Impfung war ihr Risiko, an Demenz zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden, deutlich geringer als bei Nichtgeimpften – insbesondere bei Frauen.

Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, der Universität Mainz, des SAFE Leibniz-Instituts Frankfurt, der Wirtschaftsuniversität Wien sowie der Stanford Universität haben Gesundheitsdaten von älteren Menschen untersucht.

Die Studie in Wales schloss mehr als 280.000 ältere Erwachsene ein, die zwischen dem 1. September 1925 und dem 1. September 1942 geboren wurden; die Proband:innen waren zu Beginn des Studienzeitraums im Durchschnitt etwa 78 Jahre alt. Die Teilnehmenden wurden über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach Beginn des Impfprogramms am 1. September 2013 verfolgt.

Hierbei stellten die Wissenschaftler:innen fest, dass innerhalb von sieben Jahren nach der Gürtelrose-Impfung das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 20 Prozent geringer war als bei Ungeimpften. Dieser Schutzeffekt ist laut Erhebung bei Frauen höher als bei Männern: Der Schutz für Frauen war mit einer relativen Reduktion von rund 25,1 Prozent signifikant stärker als bei Männern, wo der Schutzeffekt nur bei rund 16 Prozent lag. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Nature“ veröffentlicht.

Immunisierung schützt vor weiteren Krankheitsbildern

Der Ausbruch einer Gürtelrose tritt meist erst in höherem Lebensalter auf. Die Erreger tragen jedoch viele Menschen seit der Kindheit im Körper. Das Virus Varizella-Zoster verursacht dabei zunächst die Windpocken; ist die Krankheit abgeklungen, schlummern einige der Erreger jahrelang in den Nervenzellen weiter. Wird das Immunsystem geschwächt, kann es zu einem erneuten Ausbruch kommen. Die Folge sind dann schmerzende, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen entlang der Nervenenden auf der Haut.

Risikogruppen und allen Menschen ab 60 Jahren wird daher von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen, sich per Impfung zu schützen. Laut südkoreanischen Wissenschaftler:innen der Kyung Hee University profitieren immunisierte Personen nach der Analyse von mehr als einer Million Patient:innen, die im Durchschnitt 61 Jahre alt waren, außerdem von weiteren Schutzeffekten: Das Risiko für schwere Schlaganfälle, Herzinfarkte und Herzversagen war nach der Immunisierung gegen Gürtelrose um 26 Prozent geringer. Besonders der neuere, rekombinante Impfstoff Shingrix zeigt in mehreren Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse.

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