Pharmaziestudium

FU: Studenten casten Juniorprofessor

, Uhr
Berlin -

Dr. Mohiuddin A. Quadir freute sich über die zahlreichen Zuhörer, die sich vergangenen Donnerstag zur Probevorlesung am pharmazeutischen Institut der Freien Universität in Berlin eingefunden hatten. Für Quadir, der in Bangladesch studiert hat, ging es darum, seine Eignung als Juniorprofessur Chemical Nanopharmaceutics unter Beweis zu stellen. In dieser Woche gehen die Probevorlesungen mit anderen Kandidaten weiter.

Für die im Juli ausgeschriebene Stelle hatten sich ein Dutzend Forscher beworben. Quadir wurde mit drei weiteren Bewerbern von der Berufungskommission zur Probevorlesung eingeladen.

Mehr als 40 Leute lauschten seinem Vortrag über β-Lactamantibiotika und ließen sich einen kleinen Einblick in seine derzeitige Forschungstätigkeit am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) geben. Von dort war Quadir auch per Video-Stream zugeschaltet: Visa-Schwierigkeiten hatten seinen Besuch vor Ort verhindert.

Der künftige Juniorprofessor wird in der Arbeitsgruppe der Medizinischen Chemie unter Professor Dr. Jörg Rademann sowohl forschen als auch lehren, sprich unter anderem auch Ringvorlesungen halten und im zweiten Staatsexamen prüfen.

Dafür bereitet sich der Postdoc aus den USA auch schon vor: Er sei bereits fleißig am Deutschlernen, sagte Quadir und bedankte sich am Ende seiner Vorlesung bei den Zuhörern mit einem „Dankeschön“. Zuvor wurde ihm noch von den anwesenden Professoren und Doktoranden auf den Zahn gefühlt.

Die während der Veranstaltung ausgefüllten Evaluationsbögen, auf denen die Studenten unter anderem die Verständlichkeit der Präsentation bewerten konnten, fließen mit ein in das Gutachten, das die Berufungskommssion über den Bewerber erstellt. Das Gremium, in dem unter anderem der Fachschaftsvorsitzende Paul Schulmann mitarbeitet, entscheidet am Ende über den Kandidaten, den das Präsidialamt der Universität für die Dauer von drei Jahren beruft.

Für Schulmann und seine Stellvertreterin Bettina Laskowski ist es das erste Mal, dass sie über die Besetzung einer akademischen Stelle mit entscheiden. Für die beiden Studenten im Hauptstudium war die Mitarbeit in der Kommission nach eigenen Angaben nicht immer einfach: Man habe ja nicht denselben Durchblick wie die Professoren, sagt Schulmann. Die hätten das ganze Verfahren schließlich selbst durchgemacht und wüssten dementsprechend, worauf bei der Bewerberauswahl zu achten sei. Letztendlich komme es für sie als Vertreter aller Pharmaziestudenten darauf an, studentische Belange im Blick zu haben. „Wir achten auf das, was den Studierenden zu Gute komme“, resümiert Schulmann.

Für Mittwoch hat die Fachschaft bereits zu einer weiteren Veranstaltung eingeladen: Dann halten die anderen drei Kandidaten ihre Probevorlesung.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte