Eichenprozessionsspinner

Ein Schmetterling sorgt für Juckreiz

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Berlin -

Der Eichenprozessionsspinner ist ein unscheinbarer Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner. Er gehört zu den Nachtfaltern. Seit ein paar Jahren wird das Insekt zu einem immer größer werdenden Problem in Wäldern und großen Parks. Die Brennhaare der Raupe können beim Menschen zu einer sogenannten Raupendermatitis führen. Überall dort, wo die Haare auf die Haut gelangt sind, kommt es zu Juckreiz – zum Teil mit ausgeprägter Quaddelbildung. Viele Betroffene wissen nicht, was der Grund für die Hautreaktion sein könnte, da die Tiere meist unbemerkt bleiben, und suchen zunächst Rat in der Apotheke.

Die Brennhaare der Raupe sind sehr zerbrechlich. Bei ausreichend hoher Luftgeschwindigkeit verliert die Raupe die Haare – der Wind trägt sie weiter, weshalb die Gefahr eines Hautkontaktes nicht nur in der Nähe von Bäumen besteht. Auch nach Verpuppung der Raupen existiert ein Allergierisiko. Die Nester der Insekten beinhalten weiterhin die Larvenhäute, die Konzentration an Brennhaaren ist hier besonders hoch. Bei ausreichend großem Windstoß kann solch ein Nest zerstört werden. So können weiterhin Haare auf Parkbesucher niederfallen.

Raupendermatitis

Die Haare, die das Tier während des dritten Larvenstadiums trägt, lösen beim Menschen die allergischen Reaktionen aus. Meist hängen im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Juli in betroffenen Regionen Warnschilder. Die Brennhaare besitzen kleine Widerhäkchen, sie dringen leicht in die Haut ein und setzen sich dort fest. Eine Raupendermatitis ist gekennzeichnet durch: Juckreiz, Quaddelbildung, Rötung und Knötchenbildung. Häufig erinnert eine einzelne Papel an einen Insektenstich. Dadurch, dass meist viele Haare auf die Haut des Menschen gelangen, reihen sich die Knötchen aneinander. Wenn die Betroffenen zu sehr kratzen, kann sich die Haut entzünden und es können Keime eindringen.

Behandlung

Da die Haare der Tiere der Auslöser für den Juckreiz sind, haben Repellentien keine Wirkung. Auch lange Kleidung schützt nur bedingt, da die Haare sehr fein sind und sich weiterhin an unbedeckte Stellen wie Hände und Gesicht niederlassen können. Am besten meidet man betroffene Gebiete. Wer das Vorhandensdein der Tiere nicht bemerkt und unter plötzlichem Juckreiz leidet, der kann durch die Einnahme von oralen Antihistaminika den besten Effekt erzielen. Wirkstoffe wie Cetirizin oder Loratadin lindern effektiv die Raupendermatitis am ganzen Körper.

Sind nur einzelne Hautareale betroffen, so können juckreizstillende Salben oder Gele helfen. Präparate mit Wirkstoffen wie Dimetinden oder Hydrocortison können die allergischen Symptome lindern – die Quaddelbildung wird zügig reduziert. Bei entzündeter Haut, die nässt oder offene Stellen hat, sollten keine kortisonhaltigen Cremes aufgetragen werden. Zinkoxidschüttelmixturen mit lokalanästhetischen Wirkstoffen wie Polidocanol können die Haut sanft austrocknen und den Juckreiz lindern. Unbehandelt halten die Hautreaktionen mitunter ein bis zwei Wochen an.

Als beste Vorsichtsmaßnahme gilt die Vermeidung: Häufig sind betroffene Gebiete mit Hinweisschildern versehen. Wer besonders vorsichtig sein möchte, der sollte Eichenwälder oder Parks mit hohem Eichenbestand meiden. Als weitere Maßnahmen gelten:

  • Hautbereiche schützen (Unterarme und Knöchel nicht vergessen)
  • Raupen, Nester und Gespinste nicht berühren
  • Kleidungswechsel
  • Duschen mit Haarewaschen
  • Gartenarbeit oder Holzernte verschieben, solange Raupennester erkennbar sind
  • Bei Befall des eigenen Gartens: Bekämpfung nur von Fachleuten durchführen lassen

Großflächige Bekämpfung

Immer häufiger wird das Insekt großflächig bekämpft: Per Hubschrauber werden Mittel verstreut, die dazu führen, dass die Raupen sterben. Als Wirkstoff wird beispielweise „Bacillus thuringensis subspecies kurstaki“ verwendet, dieser Stoff ist auch im ökologischen Landbau erlaubt. Die jeweiligen konkreten Termine hängen von der Entwicklung der Raupen ab – nach dem Einsatz werden Wald- und Parkflächen für mindestens zwei Tage gesperrt. Wichtig ist, dass bis zu drei Wochen nach der Verteilung keine Pilze, Früchte und Kräuter in dem betroffenen Gebiet gesammelt werden.

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