Virusinfektionen

Dritter Mers-Fall in Deutschland

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Berlin -

Ein 65-jähriger Mann aus der Region Osnabrück ist an dem tödlichen Mers (Middle East Respiratory Syndrome)-Coronavirus erkrankt. Der Patient sei Anfang Februar von einer Urlaubsreise aus Abu Dhabi nach Deutschland zurückgekehrt, teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium mit. Er werde nun auf einer Isolierstation in einer Osnabrücker Klinik behandelt.

Um welche Klinik es sich handelt, wollte das Ministerium nicht sagen. Nach derzeitigen Informationen ist der Gesundheitszustand des Mannes schlecht. Er befindet sich auf einer Intensivstation. Auch Menschen aus seinem Umfeld stünden nun unter medizinischer Beobachtung.

Es ist der dritte bekannte Fall einer Mers-Erkrankung in Deutschland, in Niedersachsen ist es das erste Mal, dass Mers nachgewiesen wurde. In München war im März 2013 ein 73-jähriger Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Ein anderer, in Essen behandelter Patient überlebte die gefährliche Krankheit.

Bis zum 6. März 2015 wurden der Weltgesundheitsorganisation 1040 laborbestätigte Fälle aus aller Welt gemeldet, etwa 40 Prozent der Infizierten starben. Die Erkrankungen kommen vor allem auf der Arabischen Halbinsel vor. Saudi-Arabien ist weltweit das am stärksten von Mers betroffene Land.

Reisende brachten den Erreger auch in die USA und in europäische Länder wie Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich und die Türkei. Weltweit erstmals tauchte der Erreger im Jahr 2012 auf.

Das niedersächsische Ministerium betonte, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Die Erkrankung beginnt in der Regel mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. In einigen Fällen wurde auch Nierenversagen beobachtet. Einen Impfstoff gibt es nicht. Forscher wiesen den Erreger auch in Kamelen nach.

Der Mann aus Niedersachsen hatte nach bereits kurz nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub über Beschwerden geklagt. Der Gesundheitsdienst für den Landkreis und die Stadt Osnabrück ermittele zurzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus die Kontaktpersonen des Patienten, hieß es weiter. Bei Verdachtsfällen sollen Schnelltests durchgeführt werden.

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