Sächsische Gemeinde wünscht sich Apotheker herbei Hagen Schulz, 06.08.2019 13:33 Uhr
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Seit 25 Jahren ist das Geschäftszentrum „Pleißenanger“ der Anlaufpunkt im sächsischen Neukirchen. Nur eine Apotheke fehlt dort, klagen die Bewohner. Foto: Gemeinde Neukirchen
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Neben einem Supermarkt und einer Sparkasse gibt es unter anderem auch drei Arztpraxen im Geschäftszentrum: Eigentlich gute Voraussetzungen für die Ansiedlung einer Apotheke also. Foto: Gemeinde Neukirchen
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Die Neukirchner schätzen das Einkaufszentrum. Auch aus den umliegenden Gemeinden kommen viele Kunden. Deshalb hofft Bürgermeisterin Liebald, bald einen Apotheker überzeugen zu können. Foto: Gemeinde Neukirchen
Berlin - Der Gemeinde Neukirchen im sächsischen Kreis Zwickau geht es verhältnismäßig gut. Der 4000 Einwohner-Ort ist verkehrstechnisch bestens an die Nachbarstädte angeschlossen und verfügt mit mehreren Schulen sowie einem kleinen Geschäfts- und Einkaufszentrum über eine beachtenswerte Infrastruktur. Eins fehlt den Bürgern und Stadtoberen jedoch sehr: eine Apotheke. Die Voraussetzungen für die Ansiedlung wären gegeben, betont Bürgermeisterin Ines Liebald.
Vor 25 Jahren wurde das Einkaufszentrum „Pleißenanger“ in Neukirchen eröffnet. Mittlerweile ist es nicht nur für die Neukirchner selbst, sondern auch für die Bewohner der umliegenden Gemeinden ein wichtiger Anlaufpunkt. Auf den rund 6000 Quadratmetern Gewerbefläche haben sich auch drei Arztpraxen angesiedelt. Eine Apotheke ist im „Pleißenanger“ jedoch seit 25 Jahren Fehlanzeige.
Und das, obwohl sich die Gemeindeverwaltung seit 1994 für die Ansiedlung eines Apothekers einsetzt, betont Bürgermeisterin Liebald. Gemeinsam mit den wechselnden Eigentümern des Geschäftszentrums wurde versucht, einen Pharmazeuten vom Standort zu überzeugen. Dort stünden moderne und großzügige Räumlichkeiten zur Verfügung, es gebe einen konstanten Zulauf an Kunden aus einem beachtlichen Umkreis und die Ärzte seien ja auch mit im Haus.
Dennoch hört sie in Gesprächen mit potenziellen Interessenten oft: „Es lohnt sich einfach nicht“, so Liebald. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung verrieten jedoch etwas anderes. „Egal, ob unsere Familien oder die älteren Mitbürger – jeder Neukirchner wünscht sich eine Apotheke. Ich werde permanent darauf angesprochen“, verrät die seit 2010 amtierende Bürgermeisterin.
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