UKS

Missbrauchsverdacht: Keine Ermittlungen

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Saarbrücken -

Im Zusammenhang mit dem Umgang mit zurückliegenden Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg wird es keine Ermittlungen gegen Klinikverantwortliche geben. Die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wurde mangels Anfangsverdachts abgelehnt, wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken mitteilte. Nach einer umfassenden Prüfung unter allen rechtlichen Gesichtspunkten gebe es keine Anhaltspunkte für eine mögliche Straftat. Zuvor hatte die „Saarbrücker Zeitung” darüber berichtet.

Ende Juni war bekannt geworden, dass ein 2016 gestorbener Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS in Homburg von 2010 bis 2014 mehrere Kinder bei Untersuchungen sexuell missbraucht haben soll. Die Eltern der insgesamt 34 möglicherweise betroffenen Kinder waren bis kurz zuvor nicht informiert worden. Die Staatsanwaltschaft hatte damals wegen der Verdachtsfälle ermittelt - das Verfahren aber nach dem Tod des Arztes eingestellt.

Eine Opferanwältin hatte daraufhin einen Chefarzt, eine Oberärztin, eine Justiziarin und die damals zuständige Staatsanwältin angezeigt. Bereits vor Wochen hatte die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Strafvereitelung gegen die Staatsanwältin abgelehnt.

Der saarländische Landtag hatte am gestern entschieden, zur Aufarbeitung des Skandals um den mutmaßlichen Kindesmissbrauch einen Untersuchungsausschuss einzurichten. Im Fokus soll stehen, wie die zuständigen Stellen mit den Verdachtsfällen umgegangen sind – und warum die Klinikleitung die Eltern nicht informierte, nachdem sie den Arzt 2014 entlassen hatte. Danach war der Mann bis zu seinem Tod am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern beschäftigt.

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