Infektionskrankheiten

Malediven-Urlauber bringen Zika mit

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Berlin -

Auch von den Malediven bringen Reiserückkehrer das Zika-Virus nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO nach Deutschland mit. Aktuell würden Ansteckungen in asiatischen Ländern aber nur vereinzelt gemeldet, berichtete das Robert Koch-Institut. Es gebe weniger als zehn Fälle. Beim Großteil der aktuell gemeldeten Zika-Fälle hätten sich Reisende in den Ländern Mittelamerikas und der Karibik infiziert. Die touristische Hochsaison auf den Malediven beginnt erst im deutschen Winter. Noch im Februar hatte die Gesundheitsbehörde des Inselstaats im Indischen Ozean das Vorkommen von Zika-Fällen bestritten.

Das Auswärtige Amt empfiehlt generell Schwangeren und Frauen, die schwanger werden wollen, von vermeidbaren Reisen in Zika-Gebiete abzusehen. Dazu zählt es neben Süd- und Mittelamerika unter anderem auch die Malediven und Südostasien.

Das Zika-Virus wird von Mücken übertragen. Es kann bei ungeborenen Kindern Schädelfehlbildungen verursachen. Insgesamt sind in Deutschland nach neuesten Daten 174 Zika-Infektionen registriert worden, betroffen sind fast ausnahmslos um Reiserückkehrer.

Erstmals ist nun auch in Südostasien bei Babys mit Mikrozephalie das Zika-Virus nachgewiesen worden. Experten in Thailand gehen davon aus, dass das Virus Auslöser für die Schädelfehlbildung ist, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Das Virus sei bei den zwei Babys in Urin und Blut nachgewiesen worden, sagte der Sprecher der Abteilung für Krankheitsprävention, Vicharn Pawan.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte Schwangeren wenige Stunden vor der Bekanntmachung empfohlen, zehn Länder in Südostasien zu meiden. Besonders betroffen sind aber Brasilien und Kolumbien in Südamerika. Dort wurden bislang die allermeisten Fälle von Missbildungen bei Babys durch das Zika-Virus gemeldet: rund 2000.

In Südostasien ist das Virus seit Jahren präsent. Neue Fälle wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt aus Singapur, den Philippinen, Malaysia und Vietnam gemeldet. Aber kein Land hatte bislang bei Babys mit Mikrozephalie eine Zika-Infektion nachgewiesen. „Keine Panik“, sagte der Sprecher. „Nicht alle Babys von mit Zika infizierten Müttern werden mit Mikrozephalie geboren.“

Es sei unklar, ob es tatsächlich mehr Infektionen in Südostasien gibt oder ob die Zahlen nur wegen höherer Aufmerksamkeit der Behörden steigen, erläutert die US-Gesundheitsbehörde CDC. In vielen Ländern seien Einheimische vermutlich immun. Dies gelte aber nicht für Amerikaner – und andere Ausländer, die aus Ländern kommen, in denen das Virus nicht präsent ist.

„CDC empfiehlt Schwangeren, nicht nötige Reisen in südostasiatische Länder mit Zika-Infektionen zu verschieben“, teilte die Behörde mit. Sie nennt Thailand, die Philippinen, Indonesien, Malaysia, Myanmar, Kambodscha, Vietnam, Laos, Brunei Osttimor und die Malediven.

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