EU-Studie

Krebs: Sterberate sinkt bei Frauen langsamer

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Mailand -

Die Sterberate für Krebs sinkt in der Europäischen Union insgesamt – allerdings bei Frauen weniger stark als bei Männern. 2017 werden in der EU schätzungsweise mehr als 1,3 Millionen Menschen an der Krankheit sterben, wie aus einer Studie von Forschern aus Italien, der Schweiz und den USA hervorgeht. Die Sterberaten bei Krebs seien in den Ländern der EU allerdings sehr unterschiedlich, betonen die Forscher in der Fachzeitschrift „Annals of Oncology“. Sie fordern die Entscheidungsträger in der Politik auf, neben der Kontrolle des Tabakkonsums auch die Früherkennung europaweit zu optimieren.

„Insgesamt werden weniger Frauen als Männer an Krebs sterben“, sagte Studienleiter Carlo La Vecchia von der Universität Mailand laut einer Mitteilung der Zeitschrift. Während die Krebs-Sterberate bei Männern in diesem Jahr jedoch voraussichtlich um 8 Prozent niedriger liegt als 2012, nimmt sie bei Frauen in dem Zeitraum mit einem Minus von 4 Prozent deutlich weniger stark ab.

Die Forscher erklären dies vor allem damit, dass Rauchen bei beiden Geschlechtern in verschiedenen Generationen unterschiedlich verbreitet war und Lungenkrebs bei Frauen zunehme. Der Prognose zufolge steigt in Deutschland die Lungenkrebs-Sterberate bei Frauen 2017 um knapp 9 Prozent im Vergleich zu 2012, während sie bei Männern in ähnlichem Maße sinkt.

Derzeit sei Brustkrebs bei Frauen in der EU noch die häufigste onkologische Todesursache, er werde aber wahrscheinlich noch in diesem Jahr an zweite Stelle hinter Lungenkrebs rücken. „Die prognostizierte anhaltende Zunahme der Sterberate bei Frauen mit Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs unterstreicht die Notwendigkeit für effiziente Tabakkontrolle für Frauen in Europa“, sagte Ko-Autor Fabio Levi von der Universität Lausanne.

Die Forscher erwarten, dass 2017 insgesamt 275 700 Menschen in der EU an Lungenkrebs sterben werden. Dies entspreche einem Anteil von 20 Prozent aller erwarteten Krebstoten.

Das Team sieht jedoch auch etliche ermutigende Zeichen: Demnach werden die Sterberaten bei Magen-, Darm-, Prostata-, Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie Leukämie abnehmen. Nicht nur bei Lungenkrebs, sondern auch bei der Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist der Trend ein anderer. Das Problem: Es gebe wenig Fortschritte bei der Erkennung, Behandlung und Vorbeugung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.

In den vergangenen 30 Jahren seien mehr als vier Millionen Todesfälle durch Krebs verhindert worden, berechneten die Wissenschaftler auf Grundlage von Daten aus den Jahren von 1970 bis 2012. Diese Tatsache zeige die „Effektivität von Strategien, mit denen Krebs verhindert, entdeckt und besser behandelt werden kann“, sagte La Vecchia.

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