Medizin und Gesundheitsversorgung werden nach Einschätzung von Experten künftig von der Digitalisierung erheblich profitieren. Die Bevölkerung in Deutschland ist vielen Möglichkeiten gegenüber aufgeschlossen. Doch Bedenken zur Datensicherheit bleiben.
Die Mehrheit in Deutschland ist laut einer Umfrage überzeugt, dass die Digitalisierung in Medizin und Gesundheitswesen mehr Chancen als Risiken birgt. Den meisten Zusatznutzen versprechen sich die Menschen demnach bei der Prävention, der Diagnose und der Heilung von Krankheiten, berichtete der Digitalverband Bitkom. Einher damit geht jedoch auch die Sorge um einen möglichen Missbrauch der Daten. In der repräsentativen Umfrage waren 82 Prozent der Befragten der Meinung, dass durch die Digitalisierung der Medizin die Gefahr des Missbrauchs von Gesundheitsdaten steige.
„Medizinische Daten können im Gesundheitssektor Leben retten“, sagte Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom, bei der Vorstellung der Studienergebnisse. „Aus unserer Sicht birgt die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein enormes Potenzial, vielleicht das größte Potenzial seit der Erfindung des Penizillins.“ Deshalb müssten die Daten „konsequent und klug“ genutzt werden. „Ein Höchstmaß an Datenschutz ist dabei die Voraussetzung.“
Sofern gewährleistet ist, dass ihre Gesundheitsdaten bestmöglich geschützt sind, seien die Menschen hierzulande offen dafür, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. 75 Prozent der Befragten würden das etwa tun, wenn sie damit zur langfristigen Erforschung einer Krankheit beitragen könnten. 67 Prozent würden ihre Daten freigeben, wenn sie kurzfristig anderen Patienten helfen könnten und 61 Prozent, wenn damit Medikamente oder Therapien entwickelt werden könnten, die auf sie persönlich zugeschnitten sind.
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