Ausbreitung der Schweinepest durch Lebensmittel dpa/APOTHEKE ADHOC, 11.09.2020 08:23 Uhr
-
Der Deutsche Jagdverband (DJV) warnt vor einer weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest durch infiziertes Schweinefleisch. Foto: Pixabay
Berlin - Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat vor einer weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch infiziertes Schweinefleisch gewarnt. „Wir wissen, dass das Virus durch verunreinigte Lebensmittel und Futtermittel für Tiere aus Georgien über Russland nach Europa gekommen ist“, sagte Verbandssprecher Torsten Reinwald. Am Donnerstag hatte Bundesagrarministerin Julia Klöckner mitgeteilt, dass der Kadaver eines mit ASP infizierten Wildschweins in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze gefunden worden sei.
Das Virus sei für den Menschen ungefährlich, weshalb man ASP-infiziertes Fleisch theoretisch verwenden könne, sagte Reinwald. „Das ist aber ausdrücklich verboten, um eine Verbreitung zu verhindern.“ Die bisherigen Ausbruchsherde hätten gezeigt, dass das Virus durch menschlichen Einfluss Sprünge von bis zu 1000 Kilometern gemacht habe. Auch ein infiziertes Wurstbrot sei schon als Ausbruchsquelle identifiziert worden. „Wenn ein krankes Schwein geschlachtet wird und daraus Wurst oder Schinken gemacht wird, dann hält sich das Virus darin noch 100 Tage“, sagte Reinwald. Deshalb sei es besonders wichtig, dass infizierte Tiere verbrannt würden, damit das Virus sich nicht ausbreiten könne.
Nachdem erstmals in Deutschland die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden ist, wächst bei Schweinebauern auch in Niedersachsen die Sorge vor wirtschaftlichen Auswirkungen. „Ein ASP-infiziertes Wildschwein in Deutschland hat grundsätzlich Folgen für alle Schweinebauern in ganz Deutschland“, sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, Torsten Staack, aus Damme bei Osnabrück der Deutschen Presse-Agentur.
Wie stark die wirtschaftlichen Folgen ausfielen, hänge maßgeblich davon ab, inwieweit Märkte geöffnet bleiben würden. „In Europa ist das klar der Fall. Bislang ist aber noch unklar, wie sich Abnehmer in Drittlandsmärkten - also insbesondere China – verhalten“, sagte Staack.
- 1
- 2
Lesen Sie auch
-
Risiko weiterhin hoch Schweinepest: Fester Zaun geplant »
-
Tierseuchen Polen: Nach Schweinepest kommt Vogelgrippe »
-
Schweinepest Zaunbau entlang der Grenze zu Polen beginnt »
- Neue exklusive E-Learning-Plattform für Apothekenteams VISION.A Webinar: Apotheke als Testcenter »
- Lebenserwartung sinkt um ein Jahr Covid-19: Neunmal mehr Lebensjahre verloren als durch Grippe »
- Apotheken sollen aushelfen FFP2-Masken: AOK verbockt Coupon-Versand »
Mehr aus Ressort
- 83-Jährige verliert 140.000 Euro Angebliches Falschgeld: Trickbetrüger als Apotheker »
- Pollen fliegen weiter Klimawandel verstärkt Allergie-Probleme »
- Modellberechnung zur Auslastung Intensivmediziner: Lockdown bis April »
APOTHEKE ADHOC Debatte