Arzneimittelsicherheit

Rentner nehmen zu oft Priscus-Medikamente

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Berlin -

Jeder sechste Deutsche über 65 Jahre hat im vergangenen Jahr mindestens ein Medikament von der Priscus-Liste verschrieben bekommen. Das zeigt eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Diese hatte verordnete Arzneimittel von TK-Versicherten zwischen 2011 bis 2013 analysiert. Betreffende Medikamente können insbesondere bei älteren Patienten stärkere und häufigere Nebenwirkungen hervorrufen.

83 Arzneimittelwirkstoffe stehen auf der Priscus-Liste, die für Senioren potentiell ungeeignet sind. Darunter fallen zum Beispiel Mittel gegen Bluthochdruck, Depressionen und Schmerzen. Laut Studien können die Medikamente unter anderem zu einem erhöhten Sturzrisiko führen. Die Mittel seien daher nur eingeschränkt zu empfehlen und sollten nur nach einer genauen Nutzen-Risiko-Bewertung vom Arzt verordnet werden.

Senioren seien besonders anfällig für Neben- und Wechselwirkungen von Arzneien. Die Organe würden nicht mehr so schnell arbeiten, Wirkstoffe könnten nicht so gut aufgenommen beziehungsweise abgebaut werden. Mögliche Folgen seien Schwindel, Gangunsicherheit, Nierenschäden oder Magenblutungen.

Die TK bietet ihren Versicherten einen so genannten Arzneimittel „Kontoauszug“ an. Dieser listet alle verordneten Medikamente der vergangenen zwei Jahre auf und weist auf Medikamente hin, die gefährlich sein könnten.

2010 hatten Wissenschaftler die Priscus-Liste im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) erstellt.

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