Generikahersteller

Teva zieht nach Dresden

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Der israelische Generikakonzern Teva verlegt seine Deutschlandzentrale nach Radebeul bei Dresden. Nachdem Teva kurz vor Weihnachten den US-Hersteller Barr und damit dessen kroatische Tochter Pliva übernehmen durfte, war deren sächsischer Ableger AWD Pharma zum größten Geschäftsbereich der Israelis in Deutschland geworden. „Wir bündeln unsere Aktivitäten am größten Standort und erreichen so insgesamt effizientere Strukturen", erklärt der deutsche Teva-Chef Dr. Sven Dethlefs den für Juli geplanten Umzug.

Der Standort in Kirchzarten im Schwarzwald soll nach den Plänen der Geschäftsleitung geschlossen werden. Am bisherigen Hauptsitz in Mörfelden bei Frankfurt bleibt nur die Original-Sparte angesiedelt. Insgesamt sind Firmenangaben zufolge 75 Mitarbeiter potenziell betroffen; derzeit werde über eine sozialverträgliche Lösung verhandelt. Auch in Radebeul laufen Gespräche mit den Betriebsräten über die neue Struktur des Unternehmens.

Mit dem Umbau soll auch der Außendienst neu aufgestellt werden. Laut Dethlefs sollen künftig zwei Arzt- und eine Apotheken-Außendienstlinie das Unternehmen im Markt vertreten. Über die Zahl der Mitarbeiter in diesem Bereich macht das Unternehmen keine Angaben.

AWD beschäftigt insgesamt rund 300 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 150 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 25 Millionen Euro. Umsatzstärkstes Produkt war mit 42 Millionen Euro das Schmerzmittel Katadolon (Flupirtin). In der ersten Runde der AOK-Rabattverträge hatte AWD 2007 mit 15 Wirkstoffen mehr als 25 Millionen Euro Umsatz erzielt.

Ob anstelle von AWD künftig Teva über dem Nachthimmel von Radebeul leuchtet, wollte ein Sprecher auf Nachfrage nicht verraten. Durch die Übernahme des sächsischen Traditionsunternehmens hatte Teva sein Produktportfolio in Deutschland auf rund 120 Wirkstoffe verdoppelt. Für 2009 rechnet Teva mit guten Wachstumschancen, offenbar auch dank der anstehenden neuen AOK-Rabattverträge.

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