Dr. Willmar Schwabe hat die Mehrheit an Whitewall (Braineffect) übernommen. Der Phytokonzern will mit der Investition in das Berliner Start-up neue Zielgruppen erreichen. Die Firma bietet online Nahrungsergänzungsmittel für Darm, Immunsystem und mentale Gesundheit an und bewirbt Selbsttests. Die Produkte sind auch in Drogerien gelistet.
Schwabe ist bereits seit 2020 an dem Start-up beteiligt. Die jetzige Zwei-Drittel-Mehrheit solle perspektivisch ausgebaut und die Firma ganz übernommen werden. Dieses Investment unterstreicht dem Phytokonzern zufolge die strategische Bedeutung von langfristigen Partnerschaften im digitalen Bereich und könne als Blaupause für künftige Investitionen dienen.
CEO Olaf Schwabe betont, dass man mit der Investition „über den Tellerrand des klassischen Gesundheitsmarktes hinaus“ schaue. Braineffect sei bereits selbst profitabel und solle weiter ambitioniert wachsen. Das Start-up biete wertvolle Erfahrungen im stark wachsenden Marktsegment der Nahrungsergänzungsmittel und funktioneller Lebensmittel. In 2024 sei das Unternehmen massiv gewachsen und habe wichtige Kostenfaktoren verbessert, sagt eine Sprecherin.
Braineffect wurde 2016 als Direct-to-Consumer-Marke gegründet und zählt heute 60 Mitarbeitende. „Als Vorreiter für mentale und körperliche Gesundheit spricht das Unternehmen vor allem jüngere Zielgruppen an, die bewusst in ihr Wohlbefinden investieren“, heißt es. Die Produkte werden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich angeboten.
Das Unternehmen vertreibt seine Produkte vorwiegend online über Social Media und Influencer-Kampagnen sowie in rund 2500 Filialen von dm, Douglas, Budni und anderen Partnern. Im vergangenen Jahr wurden rund eine Million Produkte verkauft. Allerdings schiebt die Firma einen zweistelligen Millionenverlust vor sich her.
„Mit der Schwabe Group an unserer Seite können wir unsere Mission auf ein neues Level heben. Diese Partnerschaft ist das Beste aus zwei Welten: Schwabe bringt eine unvergleichliche Expertise in Forschung und Qualität mit, wir unsere digitale DNA und Marktkenntnis,“ sagte Gründer und Geschäftsführer Fabian Foelsch.
Schwabe bietet Marken wie wie Tebonin, Crataegutt, Prostagutt oder Lasea in Apotheken an. Der 1866 in Leipzig gegründete Konzern erwirtschaftet rund 950 Millionen Euro. Zur Gruppe gehören die Deutsche Homöopathie-Union (DHU) sowie die Firma Nature’s Way.
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