Dividende bei Dax-Aufstieg möglich

Qiagen will zukaufen

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Frankfurt -

Das Biotechnologie- und Diagnostikunternehmen Qiagen peilt Übernahmen an und könnte künftig seine Aktionäre mit Dividendenzahlungen erfreuen. „Wir sind zurzeit sehr aktiv“, sagte Finanzvorstand Roland Sackers der „Börsen-Zeitung“ mit Blick auf Zukäufe. An einer Erweiterung des Test-Portfolios oder weiterem Zugang zu Bioinformatik habe der Konzern großes Interesse.

Der Dax-Aspirant verfügt über volle Kassen. Die Liquidität liegt bei rund einer Milliarde US-Dollar. Der freie Cash-flow hat sich allein im ersten Halbjahr dieses Jahres auf fast 200 Millionen Dollar verdoppelt. Qiagens Geschäfte laufen seit Beginn der Pandemie durch den Absatz von Reagenzien und Tests zur Diagnose von Covid-19 glänzend.

In der kommenden Woche wird sich zeigen, ob Qiagen der Aufstieg in die oberste Börsenliga gelingt. Für Sackers wäre es „eine schöne Bestätigung für unseren Wachstumskurs“. Er deutete auch an, dass Qiagen dann von seinem bisherigen Verzicht auf Dividenden – das Mittel der Wahl waren bislang Aktienrückkäufe – abrücken könnte. „Grundsätzlich ist es für jedes Unternehmen, das mittelfristig nicht nur von starken, sondern auch von steigenden Cashflows ausgeht, immer eine Option, Dividenden zu zahlen.“

Mittelfristig rechnet Sackers damit, dass die Auswirkungen der Pandemie das Geschäft von Qiagen weiter befeuern werden. Diagnostik und akkurate Früherkennung von Infektionen habe grundsätzlich einen neuen Stellenwert bekommen. Auch würden die Forschungsausgaben in der Pharmaindustrie als auch von staatlicher Seite her steigen. Im weltweit wichtigsten Markt USA solle das staatliche Forschungsbudget im kommenden Jahr um 14 Prozent wachsen. Das ist schon eine neue Dimension, kommentierte Sackers.

Als Laborzulieferer will Qiagen von diesem Schwung profitieren. Schon jetzt ist die Zahl der Laborgeräte, die von Kunden geordert wurden, stark gestiegen und hat die Erwartungen des Vorstands übertroffen. Im ersten Halbjahr seien mehr als 1000 Automaten platziert worden – gut ein Fünftel mehr als im Vorjahr.

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