Pharmagroßhandel

Pinger: Höhere Rabatte als erlaubt

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Stuttgart -

2012 hat Gehe profitabel gearbeitet – dem neuen Großhandelshonorar sei

dank. Celesio-Chef Markus Pinger befürchtet, dass es damit in diesem

Jahr wieder vorbei sein könnte: Seit Anfang des Jahres sei der Markt

geprägt durch einen regelrechten „Preiskrieg“. „Rabattschlachten in

diesem Ausmaß hat es in Deutschland noch nicht gegeben“, sagte Pinger

bei der Präsentation der Jahreszahlen in Stuttgart. Und: Einige

Marktteilnehmer hielten sich nicht mehr an die gesetzlichen Vorgaben.

Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) war der Rabatt, den der Großhandel an die Apotheken gewähren darf, auf 3,15 Prozent bezogen auf den Herstellerabgabepreis gedeckelt worden – das entspricht 3,05 Prozent bezogen auf den Apothekeneinkaufspreis.

„Wir beobachten, dass derzeit am Markt weitaus höhere Rabatte gewährt werden“, so Pinger. Zu der Frage, wer den Preiskampf ausgelöst hat, gibt es laut Pinger unterschiedliche Versionen: „Wir waren es jedenfalls nicht“, so der Konzernchef. Man könne aber gewisse Marktanteilsverschiebungen beobachten: Der Marktführer habe verloren, ein Mitbewerber aufgeholt, so Pinger, ohne die Namen Phoenix und Noweda zu nennen.

Gehe sei von dem Vorstoß überrascht worden und habe zunächst reflexartig ebenfalls die Rabatte erhöht – um bei der Kundenbasis „zu retten, was zu retten ist“. Mittlerweile fahre man die Konditionen aber zurück, da diese Strategie nicht nachhaltig sei.

Im Gegenteil: Laut Pinger ist der derzeitige Konditionenwettbewerb nicht gesund für den Markt: „Diese Art von Rabatten wird dazu führen, dass die Unternehmen zum Teil überhaupt keine Gewinne mehr erzielen. Im Extremfall ist es sogar möglich, dass einzelne Marktteilnehmer ausscheiden“, so Pinger.

Das werde zwar nicht Gehe mit ihren Reserven und Effizienzmaßnahmen sein. Auf Dauer schade der Preiskampf der gesamten Branche: „Auch wenn viele Apotheken sich über ihre derzeitigen Rabatte freuen: Diese Art von Geschäft ist nicht nachhaltig und wird allen Beteiligten auf die Füße fallen.“

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