Homecare

Mediq darf Assist kaufen

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Berlin -

Der niederländische Pharmahändler Mediq darf der Kohl-Gruppe das Homecare-Unternehmen Assist abkaufen. Das Bundeskartellamt genehmigte die Übernahme. Damit steigt Mediq zum zweitgrößten Anbieter nach der GHD-Gruppe auf. Der Jahresumsatz von Assist lag zuletzt bei 70 Millionen Euro; der Kaufpreis liegt bei 95 Millionen Euro. Die Übernahme war Anfang November bekannt gegeben worden.

Der Standort in Merzig soll erhalten bleiben, Kohl will künftig eng mit Mediq zusammenarbeiten. Für die Niederländer, die in ihrem Heimatland und in Polen als Pharmagroßhändler und Betreiber von Apothekenketten aktiv sind, ist die Übernahme nicht nur wegen der Größe interessant: Mit Assist erweitert Mediq das Portfolio in Deutschland erstmals über das Geschäft mit Diabetiker-Produkten hinaus.

Hierzulande hatte der niederländische Konzern in den vergangenen Jahren die Spezialversender Dia Real, Hahn & Hahn und DiabetConcept gekauft und zu „Mediq Direkt Diabetes“ verschmolzen. Neben Büros in Dresden und Neumünster betreibt die Firma 69 Diabetes-Shops. Die Beteiligung an der Anzag hatte Mediq ebenso wie das belgische Großhandelsgeschäft verkauft.

Assist ist in den Therapiebereichen enterale und parenterale Ernährung, Tracheo- und Enterostoma- sowie Wund- und Inkontinenzversorgung aktiv. Seit der Übernahme des Parenteralia-Herstellers Nutrimedicare aus München im Sommer 2009 liefert die Gruppe auch patientenindividuelle parenterale Ernährungslösungen bis ans häusliche Krankenbett. Insgesamt versorgt Assist jährlich mehr als 30.000 Patienten.

Zur Gruppe gehören außerdem Caresan, eine Managementgesellschaft für Projekte zur Integrierten Versorgung, sowie der Medizinprodukte-Hersteller Easycare Research. Das Blisterprojekt 7x4 Pharma ist vorerst geparkt.

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