Kein Engpass

Klosterfrau: Nasic voll lieferfähig

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Berlin -

Teva hat beim Ratiopharm Nasenspray für Kinder aktuell keine verfügbaren Lagerbestände. Mit Blick auf den Herbst stellt sich da die Frage, welche Hersteller die Xylometazolin-haltigen Nasensprays denn überhaupt in ausreichender Menge zur Verfügung stellen können. Entwarnung gibt es bei Klosterfrau: Nasic sei voll lieferfähig – trotz erhöhter Nachfrage.

Gegenüber den Apotheken kündigte Ratiopharm an, die Bestellungen für die anstehende Erkältungssaison für das apothekenpflichtige Nasenspray-Ratiopharm Kinder nicht bedienen zu können. Als Grund gibt das Unternehmen eine gestiegene Nachfrage an. Apotheken wird empfohlen, sich an die gängigen und gültigen Substitutionsregeln zu halten, um bei Nicht-Lieferfähigkeit dennoch versorgen zu können.

So weit, so gut. Doch neben der gestiegenen Nachfrage scheint es auch Probleme mit dem Rohstoff zu geben. Lieferverzögerungen bei den Wirkstoffherstellern würden das Ausmaß des Engpasses verstärken, so Teva. Darüber hinaus gab es vor Kurzem ebenfalls Probleme mit der Primärverpackung – auch hier sind Schwierigkeiten im Beschaffungsprozess aufgetreten. Auch bei anderen Herstellern scheinen einige der Problematiken bekannt zu sein.

Klosterfrau kennt die Probleme

Einige der Herausforderungen sind auch dem Hersteller Klosterfrau bekannt. So verzeichnet der Nasic-Hersteller ebenfalls eine stark gestiegene Nachfrage und Schwierigkeiten bei den Lieferketten der Primärbehältnisse. „Ja, wir sehen einen deutlich erhöhten Bedarf gegenüber einem Vergleichs-Sommer der Vorjahre. Grund ist aber nicht eine Winterbevorratung, sondern der hohe Erkältungs- bzw. Covid-Stand. Die aktuelle Winterbevorratung hat bereits gezeigt, dass unsere Apotheken-Kunden einen deutlich höheren Bedarf haben, als wir es aus den vergangenen beiden Jahren kennen. Dies liegt sicher an einer Mischung aus aktuell hoher Nachfrage in den Apotheken und an einer zu erwartenden „Normalisierung“ der Erkältungssaison im Herbst/Winter dieses Jahres. Demzufolge haben wir unsere Produktion und unsere Lager gut ausgestattet und bestmöglich hochgefahren“, teilt eine Sprecherin des Unternehmens mit.

Trotz dieser Nachfrage gebe es keine Lieferprobleme. „Unsere eigene Klosterfrau Nasic-Produktion in Berlin läuft auf Hochtouren und gibt uns die Flexibilität auch noch neben der Winterbevorratung ausreichend Bestände aufzubauen, so dass wir eine volle Lieferfähigkeit sicherstellen können.“ Dabei setzt das Unternehmen auch auf eine umfangreiche Qualifizierung der Lieferanten: „Bei den Nasic-Wirkstoffen Xylomethazolin und Dexpanthenol haben wir aufgrund unseres etablierten Risikomanagement-Systems schon seit längerer Zeit ausreichend Vorräte geschaffen. Zusätzlich zu unserem Rohstoffvorrat im Rahmen des Risikomanagements haben wir verschiedene Rohstofflieferanten qualifiziert und sind daher sehr gut und breit aufgestellt.“

Weitsicht und Kontinuität

Die volle Lieferfähigkeit sei nicht selbstverständlich. Der Markt erfordere eine gewisse Weitsicht und ein Konzept zur zuverlässigen Kontinuität. Durch eine umfangreiche und detaillierte Planung, sowie der Rohstoffbevorratung könnten auch Nachfragespitzen gut abgepuffert werden. „Sowohl bei Prozessmaterialien wie Filter, als auch bei Verpackungsmaterialien sind wir ausreichend bevorratet, trotz Verknappung im Zuliefermarkt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und der guten Planung stellen wir jedoch auch fest, dass die Beschaffung am Markt zusehends schwieriger wird. Dazu kommen steigende Rohstoffpreise und eine verzögerte Lieferkette.“

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