Noweda will keine schlechten Genossen Patrick Hollstein, 18.11.2016 15:28 Uhr
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Auf Linie gebracht: Apotheker, die nach der Satzungsänderung der Noweda nicht mehr ins Konzept passen, fliegen. Foto: Noweda
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Noweda-Chef Wilfried Hollmann musste sich wegen der geplanten Satzungsänderung Kritik von den Apothekerverbänden gefallen lassen. Foto: Noweda
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Politisch aktiv war Hollmann schon immer: 2013 führte er den damaligen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) durch den Betrieb. Foto: Noweda
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Doch mit der Satzungsänderung ging er zu weit. Man sei „mindestens irittiert“, heißt es beim LAV Baden-Württemberg. Hier der Vorsitzende Fritz Becker. Foto: Christof Stache
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Mit 67 ist Schluss: Wilfried Hollmann gibt den Vorstandsvorsitz der Noweda ab. Foto: Noweda
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Seine Nachfolge tritt Dr. Michael P. Kuck an. Foto: Noweda
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Der Jurist ist der Sohn des ehemaligen Vorstands Wolfgang P. Kuck und bislang für die Bereiche Recht und Industrie zuständig. Foto: Noweda
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Hollmann stand seit 2005 an der Spitze der Noweda. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Er war 1976 direkt nach dem Studium nach Essen gekommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mitte der 1980er Jahre übernahm er die Leitung der Häuser in Münster und Herford, nach der Wende brachte er die Genossenschaft in Leipzig/Taucha an den Start. Foto: Elke Hinkelbein
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Als der langjährige Vorstandschef Dr. Dietrich Meyer 2005 altersbedingt ausscheiden musste, rückte Hollmann an die Spitze. Foto: Noweda
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Als Vorstandschef baute er geografische Präsenz und Umsatz aus und hatte von den Mitgliedern nichts zu befürchten. Foto: Noweda
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Um seinen Abschied möglichst lange hinauszuzögern, wurde 2009 sogar die Altersgrenze in der Satzung angehoben. Foto: Elke Hinkelbein
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Entnervt warf damals Kronprinz Lars Horstmann das Handtuch und ging gemeinsam mit Stephan Just zu easy. Foto: Easy
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Auch mit anderen Managern hatte Hollmann wenig Glück: Wilfried Buss wurde Anfang des Jahres vor die Tür gesetzt. Foto: Sachsen
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Nach den Abgängen blieben in der Geschäftsleitung vertriebsseitig nur Udo Harneit (2.v.r.) und ... Foto: Noweda
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... Oliver Wackernagel (links) übrig. Foto: Noweda
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Im Vorstand sind neben Kuck künftig ... Foto: Noweda
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... Karl Josef Paulweber (Organisation/Technik/IT/Qualitätssicherung), ... Foto: Noweda
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... Joachim Wörtz (Finanzen) sowie ... Foto: Noweda
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... Rudolf Strunck als Vertreter der Apotheker. Foto: Noweda
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Hollmann lobte seinen Nachfolger als „umsichtigen Strategen“, der sowohl nachhaltiges Wirtschaften als auch vorausschauendes Handeln beherrsche. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Als eine „überaus kompetente und engagierte Persönlichkeit“ und durch seine bisherige Tätigkeit bei der Noweda „optimal auf sein Amt vorbereitet“, kommentierte Aufsichtsratschef Dr. Matthias Lempka. Foto: Noweda
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Die Noweda ist im Umbruch: Lempka hatte erst im vergangenen Jahr den Vorsitz des Aufsichtsrats übernommen. Foto: Elke Hinkelbein
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Dr. Klaus G. Brauer gab das Amt nach 17 Jahren altersbedingt ab. Foto: Noweda
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Die Noweda ist die Nummer 2 im deutschen Pharmagroßhandel: 17 Niederlassungen, 8800 Mitglieder, 5,3 Milliarden Euro Umsatz – das sind die trockenen Zahlen. Dahinter verbergen sich mehr als 75 Jahre Geschichte. Foto: Noweda
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Die Anfänge: Im 1. September 1939, während die deutsche Wehrmacht in Polen einmarschiert, nimmt in Essen die Noweda den Betrieb auf. Mit der Leitung des Unternehmens wird Walther Pillmeyer betraut. Foto: Noweda
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Nach Kriegsende, Mangelwirtschaft und Währungsreform wird 1949 Hans Albertz neuer Vorstandsvorsitzender. Foto: Noweda
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Auf dem Weg zum Vollsortiment: 1965 einigt sich Albertz mit mehreren Herstellern, die die Belieferung der Genossenschaft bislang verweigert haben. Unter Albertz' Führung wächst der Umsatz von 140.000 auf knapp 200 Millionen Mark. Foto: Noweda
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Erste Übernahme: 1973 kauft Albertz das Grundstück in Essen, bis heute die Hauptverwaltung, und den Kölner Konkurrenten, den Privatgroßhändler Emonts & Röhrig. Foto: Noweda
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1974 übergibt Albertz (2.v.l.) an den 35-jährigen Dr. Dietrich Meyer (links), der den Expansionskurs fortsetzt (hier bei einem Treffen zehn Jahre später) Foto: Noweda
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Zwei Übernahmen und fünf neue Standorte später übernimmt 2005 Wilfried Hollmann den Vorstandsvorsitz. Unter ihm kann die Noweda ihren Umsatz mehr als verdoppeln und ihr Geschäft expandieren. Noweda
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Nordwest ist überall: Hollmann schließt die letzten weißen Flecken auf der Landkarte. Foto: Elke Hinkelbein
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Über die Grenze: 2013 beteiligt sich die Noweda am schweizerischen Apothekerunternehmen PharmaFocus. Foto: PharmaFocus
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Zielmarke Alleinlieferant: Auf die Treue seiner Genossen kann sich Hollmann verlassen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Nur aktive Genossen sind gute Genossen. Jedenfalls hatte sich bei Noweda und Sanacorp schon vor Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass Mitglieder, die ihre Ware woanders bestellen, nur Gewinn kosten. Entsprechend hatten beide Großhändler ihr Dividendenmodell umgestellt. Noweda-Chef Wilfried Hollmann will auf seiner letzten Generalversammlung reinen Tisch machen: Wer nicht genug bestellt, bekommt eine geringere Ausschüttung. Und wer gar nicht bestellt, fliegt ganz raus.
Zum Einkauf bei der Noweda verpflichtet waren die „Förderfähigen“ bislang nicht – anders als bei Sanacorp. Das soll sich jetzt ändern: Bei der Generalversammlung am morgigen Samstag wird über einen Vorschlag des Satzungsausschusses abgestimmt, der einen weit reichenden Eingriff in die Eigentumsrechte zur Folge hätte.
Wer als förderfähiges Mitglied im Geschäftsjahr pro Apotheke Arzneimittel und apothekenübliche Waren zu fakturierten Preisen unterhalb von 360.000 Euro ohne Mehrwertsteuer bezieht, soll dieselbe Dividende wie die investierenden Mitglieder erhalten. Bei Filialverbünden wird der Durchschnittswert ermittelt. Bestellt ein Mitglied über einen Zeitraum von weniger als zwölf Monaten, wird der Betrag hochgerechnet – es sei denn, es zieht seine Umsätze ab, „obwohl es die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Einrichtungen der Genossenschaft erfüllt“.
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