Online-Handel

Ebay: Erfolgsstory für Versandapotheken?

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Berlin -

Jeder zweite deutsche Internetnutzer (49 Prozent) bestellt mindestens einmal jährlich Arzneimittel online. Das ist das Ergebnis der Umfrage von Statista im Auftrag von Ebay. Das Auktionshaus lässt in einer aktuellen Mitteilung auch Pharmazeuten zu Wort kommen, die von ihrer ganz persönlichen Erfolgsgeschichte berichten.

Die im Vergleich zum stationären Verkauf günstigeren Preise sind für 68 Prozent der Befragten die größte Stärke der Versandapotheken. Außerdem schätzen die Kunden den Ergebnissen zufolge insbesondere, dass sie ihre Produkte direkt an die Tür geliefert bekommen (51 Prozent) und zuvor das Haus nicht verlassen müssen (40 Prozent).

Ebay hat für Versandapotheken die Unterkategorie „Medikamente von Apotheken“ parat, in der den Kunden insgesamt 350.000 Produkte zur Verfügung stehen. Besonders in der kalten Jahreszeit steigen die Verkaufszahlen im Bereich „Erkältungs- und Grippemedikamente” spürbar an. Nasensprays, Halstabletten sowie Erkältungssäfte rangieren dann unter den meistverkauften Produkten.

Zu den Pionieren bei Ebay gehört Apo-Rot; seit mehr als zehn Jahren verkauft die Versandapotheke aus Hamburg Arzneimittel beim Auktionshaus. Mittlerweile sind rund 40.000 Produkte aus den verschiedensten Bereichen gelistet. „Bei der tausendsten Bewertung haben wir uns gemeinsam hingesetzt und die Vielzahl der positiven Feedbacks durchgelesen. Das hat uns sehr gefreut, denn wir haben gemerkt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Zusammenarbeit mit Ebay die richtige Entscheidung war“, wird Inhaberin Birgit Dumke in einer Mitteilung von Ebay zitiert.

Ein weiterer Kollege, der offenbar mit Ebay zufrieden ist, ist Alexander Holz. Der Inhaber der Linden-Apotheke aus Wickrath bei Mönchengladbach bietet seit Oktober 2015 rezeptfreie Produkte in seinem Ebay-Shop an. Bereits nach wenigen Wochen war er nach eigenen Angaben überrascht, wie sich das Geschäft entwickelte. „Auffällig ist, dass tendenziell Kunden aus ländlichen Regionen aus dem Norden, Süden und Osten Deutschlands gerne bei uns bestellen“, wird er zitiert.

Unerwähnt bleibt in der Mitteilung, dass bei Ebay auch private Verkäufer immer wieder Arzneimittel zur Auktion anbieten. Im Angebot waren auch Rx-Medikamente, darunter Hormone, Kontrazeptiva, Hochpreiser wie Clopidogrel, Prograf und Noxafil sowie Insuline, Clexane und der Tollwut-Impfstoff Rabipur.

Der Konzern hat immer wieder beteuert, alle Meldungen zu prüfen und die strittigen Angebote unverzüglich zu löschen. Gleichzeitig betonte der Konzern, den unerlaubten Handel mit Arzneimitteln nie komplett kontrollieren zu können. So gibt es immer neue Offerten. Verkäufer suchen auch Lücken, um einen Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz zu vermeiden. Vor wenigen Wochen wurde auf Ebay lediglich der Umkarton zum Verkauf angeboten. Die Blister des Kontrazeptivums gab es gratis mit dazu.

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